Das Wetter lässt auch noch nicht vermuten, dass schon Dezember ist. Heute ist mal wieder ein schöner klarer Tag bei sonnigen 13°C. Ich hab mir angewöhnt, mich an so solchen Tagen unter dem zentralen Baum auf dem Campus auf eine Bank zu setzen, dort zu lesen oder zu lernen und nebenbei den Müttern mit ihren Kindern zuzusehen, wie sie Seil springen, fangen spielen oder picknicken. Auf dem Campus gibt es nämlich auch einen Kindergarten und irgenwie scheint immer Abholzeit zu sein. Bemerkenswerterweise hab ich immerhin auch schon einen Vater mit seiner Tochter gesehen. Ansonsten sind in diesem Bereich die Rollen doch wohl noch sehr klar verteilt.
Einfach so im Park zu sitzen und zu beobachten hat mir schon manche Einblicke in die japanische Kultur ermöglicht. An einem Tag sollte ein Gruppenfoto von den Teilnehmern irgendeines Treffens gemacht werden. Als erstes war nur der Fotograf da und hat Stühle zum Sitzen und kleine Podeste zum Stehen aufgestellt. Allein die richtige Ausrichtung der leeren Stühle hat schon mindestens 20 Minuten gedauert, bevor die ersten zu Fotografierenden überhaupt aufgetaucht sind. Es muss eben alles ganz genau stimmen...
Nun von meinen allgemeinen Eindrücken zu den speziellen Erlebnissen am letzten Wochenende. Wie schon angekündigt, war ich von Donnerstag Abend bis Montag früh bei Heiko in Hamamatsu. Und Heiko hatte für uns ein sehr geselliges Wochenende geplant.
Na gut, der gesellige Part hatte streng genommen nicht den größten Anteil an unserer gemeinsamen Zeit...Der bestand nämlich wieder aus vielen verschiedenen Restaurants :-) Aber weil das hier kein Gourmet-Führer ist, spare ich mir diesmal Ausführungen über unsere kulinarischen Höhepunkte.
Nur einen muss ich erwähnen: 回転寿司 - Kaitenzushi ist die Bezeichnung für Restaurants, in denen Sushi auf Fließbändern an den Tischen vorbei läuft. Und dann kann man sich all seine Lieblings-Sushi nehmen oder auch frisch bestellen und warten, bis sie mit entsprechender Kennzeichnung angefahren kommen. Natürlich sehr lecker und dazu auch noch preiswert. Es war wirklich eine gute Idee von den Leuten aus Heikos Arbeitsgruppe, mit uns dorthin zu gehen! Allerdings haben sie auch ausdrücklich gezeigt, dass Sushi für die Japaner ein wichtiges Essen ist. Von meinen vier Desserts schienen sie nicht so begeistert. Sie selbst haben dort auch nichts Süßes gegessen, denn "This is a sushi restaurant".
Er hat ihn umgehauen :-) |
Spielhalle |
Ein Stockwerk unter der Bowlinghalle lag eine パチンコ屋. Pachinko ist der Ausdruck für Flipperautomaten und Ähnliches, eine Spielhalle halt. Auch dazu fällt mir nur ein: LAUT, blinkend und nervtötend. Wir hatten von der Bowlingbahn ein paar Coupons für die Halle bekommen und haben uns deshalb an den Greifarmautomaten probiert. Glück hatte aber keiner von uns. Leider kein überdimensionales Winnie Poo Plüschtier :-(
Für den Samstag hatte Heiko mir ein Fahrrad organisiert, das wir an seinem Wohnheim abgeholt haben. Mit den Rädern sind wir dann zu den Sanddünen gefahren, die an der Küste von Hamamatsu angelegt wurden.
Ganz schön steife Brise |
Die Flut kommt |
Achtung: Dies ist keine Werbung :-) |
Abends waren wir dann noch mit einer internationalen Truppe [essen und] Karaoke singen. Die Location war sehr interessant! Vorn eine Autowerkstatt, in der auch nachts noch geschraubt wird und hinten kleine Container, in denen man singt. Ich hab mich auch mal an einem japanischen Lied versucht - und dabei die mathematischen Gesetze außer Kraft gesetzt! Wenn ich mich recht erinnere, ist minus x minus = plus... Aber wenn man nicht singen kann und nicht übermäßig gut Japanisch kann, bedeutet das nicht automatisch, dass man dann gut auf Japanisch singen kann :-) Allerdings muss ich sagen, dass es mehr an der Melodie gescheitert ist als am Text! Na ja, mit Heiko singen gehen ist ja auch deprimierend! ...nun kommt doch noch die Werbung: Ich warte übrigens sehnsüchtig auf die neue Octavians-CD ;-) Also haltet euch ran, Jungs!
Zum Schluss noch die freudige Nachricht, dass das Ergebnis meines Kanji-Tests sehr gut war. Das ermutigt mich, nun gleich weiter zu lernen. Deshalb:
**Winke Winke** |
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