Montag, 17. Dezember 2012

Es weihnachtet schwer 17.12.2012

Ohhhhhh, nur noch eine Woche und dann ist Weihnachten :-) Die letzte Zeit hab ich mir hauptsächlich mit verschiedenen weihnachtlichen Aktivitäten vertrieben. Denn obwohl Weihnachten gar nicht offiziell gefeiert wird, haben die Japaner sich angewöhnt, das Fest zumindest inoffiziell zu begehen.

Roppongi Hills Weihnachtsmarkt
Angefangen hat das mit meinem ersten Weihnachstmarktbesuch in diesem Jahr. Zusammen mit Saki bin ich nach Tokyo zum Roppongi Hills Weihnachtsmarkt gefahren. Wie ihr seht, hatte ich auch zum ersten Mal meinen Wintermantel an. Am Mittwoch Abend waren nämlich nur 5°C. Das war bisher aber auch das einzige Mal...

Der Roppongi Hills Weihnachtsmarkt war relativ klein, aber ganz liebevoll geschmückt mit Pyramiden, Nussknackern und allerhand anderen weihnachtlichen Figuren. Es wurde auch Deko verkauft, beispielsweise gab es einen Käthe Wohlfahrt-Stand. 

Uns haben aber die deutschen Lebensmittel mehr gereizt. Vertreten waren beispielsweise der Schoko-Laden, Kathrins Flammkuchen, das Münchener Hofbräuhaus und ein Kaiser Grill. Dort haben wir uns eine Thüringer für 5€ und einen Glühwein für 6€ gegönnt. Saki war sichtlich begeistert, endlich wieder deutsche Kost genießen zu können!


Ich hab auch mal die Speisekarte für euch fotografiert, damit ihr nach Fehlern suchen könnt ;-)


Juhuuuuuuuuu!
Wer findet die Fehler? :-)


Weihnachtskuchen
Am Donnerstag haben wir dann im Unterricht Kuchen gemacht ;-) Also das heißt, während Dorji und ich einen kleinen Test geschrieben haben, hat unsere Lehrerin Kekse in Milch eingelegt und dann mit Sahne bestrichen zu einer Kuchenrolle zusammengesetzt. Nach zwei Stunden waren die Kekse weich, die Sahne fest und unsere beiden Japanisch-Kurse haben fleißig dekoriert. Oben rechts auf dem Foto seht ihr mein kleines Kunstwerk und unten Dorjis Tempel-Nachbau :-)

Wohnheim-Weihnachtsparty

Auch das Wohnheim hat eine Weihnachtsparty veranstaltet. Und das sogar - oho! - für Jungs und Mädchen gemeinsam. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde diese "Party" allerdings nicht unbedingt mein Favorit werden...Zunächst einmal waren nur ca. 30 Leute von den schätzungsweise 200 Bewohnern da. Vielleicht haben die anderen sich das auch vorher genau überlegt...Also die Wohnheimleiter haben sich ohne Frage viel Mühe gegeben! Aber für mich sah das Ganze wieder mehr nach Kinderfeier aus als nach Studentenparty. Allen wurden Sitzplätze an vier verschiedenen Tischen zugewiesen, damit sich mal neue Leute kennen lernen konnten. Dann wurden so lustige Spiele wie Bingo und Pantomime gespielt und die Krönung war auch hier das Dekorieren eines Kuchens mit unseren Gewinnen aus den vorherigen Spielen. Also beispielsweise Erdbeeren, Mandarinen, Bananen, Schokolinsen, Oreo-Keksen, Mais, Gurken, Sardinen...jaaa, so ganz witzig fand ich das alles nicht. Aber hey, ich hab ein Weihnachtsgeschenk bekommen: Jeder bekam eine Packung Taschentücher xD

Da hat mir mein Ausflug am Sonntag mit Miyu erheblich besser gefallen! Wir haben uns in Yokohama getroffen. Das ist die zweitgrößte Stadt in Japan, die in einem fließenden Übergang an Tokyo grenzt und auch dort gibt es einen deutschen Weihnachtsmarkt! Am Sonntag muss allerdings noch eine andere Veranstaltung gewesen sein. Ich hab zum ersten Mal eine große Anzahl von Cosplayern gesehen. Das Wort setzt sich zusammen aus den englischen Worten costume und play und ist eine Bezeichnung für Leute, die sich wie Charaktere aus Animes und Mangas verkleiden...Das gilt hier, glaub ich, als Hobby!


Cosplayer von Weitem


Red Brick Warehouse Christmas Market


Der Weihnachtsmarkt in Yokohama nannte sich "Red Brick Warehouse Christmas Market" (das ist bei Tag schlecht zu erkennen und auf dem Foto umso schlechter), weil er an beiden Seiten von roten Backsteinhäusern gesäumt wurde, in denen sich verschiedene Läden befanden, die beispielsweise Schmuck, handgearbeitete Deko und auch Stollen angeboten haben. Der Weihnachtsmarkt war auch nicht soo besonders groß. Dafür waren aber jede Menge Besucher da! Es gab sogar eine Eislaufbahn, auf der sich Groß und Klein vergnügt haben.


Oh du fröhliche...
Allerdings hat das für mich alles irgendwie nicht ganz zusammengepasst. Ich glaub, es war der wärmste Tag im ganzen Dezember! Für mich wirkte der bunt dekorierte Baum mit den Krippenspielfiguren bei 18°C und Sonnenschein irgendwie fehlplatziert. Trotzdem haben sich die Japaner in einer langen Schlange angestellt, um Fotos vor dem Baum und den rechts und links aufgestellten Weihnachtsglocken zu machen.

Und für mich gab es eine große Premiere: Das war definitiv das erste (und vermutlich einzige) Mal in meinem Leben, dass ich nur im leichten Pulli bekleidet auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein getrunken habe!
Leckerer heißer Glühwein in der Sonne

Trotzdem war es wirklich schön! Ich hab das Wetter genossen und mich über die vertrauten Düfte gefreut. Beispielsweise gab es, anders als in Roppongi, auch einen Stand mit gebrannten Mandeln, den "Nutty Bavarian". Und als Deko-Elemente wurden verschiedene Figuren aus deutschen Märchen gewählt. Die Bremer Stadtmusikanten, Rotkäppchen, Brüderchen und Schwesterchen...und Miyu hat mir erzählt, dass man diese Märchen auch in Japan liest. Sie meinte, alle Kinder kennen sie.

Und sie war sehr begeistert von Glühwein, Brezeln und Thüringer Bratwurst. Tja, ich hab hier in Japan in dieser Woche mehr Bratwurst gegessen als ich in Deutschland gegessen hätte!^^ Und ich hab auch noch eine ganze Flasche Glühwein (10€) gekauft, die ich nachher spendieren will, wenn die nächste Weihnachtsparty ansteht. Diesmal feiert unser Wohnheim-Stockwerk. Es wird wieder Nabe geben und weil Getränke selbst mitgebracht werden, diesmal definitiv auch Alkohol... ;-) 


"Ca" gibt es nicht ;-)
Yokohama Weihnachtsmarkt
Jedenfalls sind wir dann am Sonntag noch ein wenig am Hafen von Yokohama entlang spaziert und letztendlich noch auf eine Purikura-Maschine gestoßen. Nun hab ich auch ein paar "echt japanische" witzige Bildchen.



So haben wir uns die Zeit vertrieben, bis es so langsam dunkel wurde und wir die Weihnachtsbeleuchtung von Yokohama bewundern konnten.



Ausnahmsweise...
...mal...
...nicht zu bunt

Und auch ohne Weihnachtslichter ist die Stadt nachts hübsch beleuchtet. Kurz vor dem Hafen gibt es einen kleinen Freizeitpark mit einem großen Riesenrad, das ständig die Farben wechselt.


Yokohama bei Nacht

So, nun hab ich euch von allen Erlebnissen der letzten Woche erzählt. Und die Weihnachtsfreude nimmt einfach kein Ende ;-) Wie gesagt, ist nachher noch Party vom zweiten Stock, morgen noch mal im Unterricht, Donnerstag bei Frau Higuchi in Tokyo...Und am Freitag steig ich dann in den Flieger nach Osaka *freu* Ich versuch aber, mich vorher noch mal zu melden...
Nur für den Fall, dass die Welt untergehen sollte ;-) Bye bye

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