Mittwoch, 28. November 2012

Lernen und leben 28.11.2012

Jaaaaa, zurück in der Freiheit! :-) Heute hab ich einen Kanji-Test geschrieben und dafür vorher eine ganze Menge gelernt! Letztendlich war es aber gar nicht so schlimm. Aber berauschend sind meine Aussichten trotzdem nicht: Ich hab mich mal erkundigt, wann ein Kind alle Kanjis kennt. Mit "alle" sind dabei die ca. 2000 von über 45000 gemeint, die man braucht, um im Alltag zurecht zu kommen. Soweit ich es verstanden hab, gibt es Kanji, die ein Kind nach der Grundschule beherrschen muss und noch weitere, die in der Mittelstufe gelernt werden...Kurzum: Die Japaner lernen fast ihre gesamte Schulzeit über Schriftzeichen und ich hab gerade mal ein Jahr dafür! Na das kann ja was werden!

Trotzdem hab ich natürlich meine Zeit nicht nur mit Lernen verbracht! Ich hab irgendwo gelesen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen... ;-) An dieser Stelle mal viele Grüße nach Jena!

Genossen hab ich meinen Ausflug nach Kamakura auf jeden Fall! Dorji und sein bhutanischer Freund Ugen haben mich mitgenommen. Schon allein die Fahrt mit den beiden war ganz interessant! Sie waren sehr interessiert am Leben in Deutschland und haben mir im Gegenzug von Bhutan erzählt. Das ist natürlich noch mal eine ganz andere Welt. Beispielsweise werden die Züge dort immer noch mit Kohle betrieben und sind dadurch auch ziemlich unzuverlässig. Die beste Art zu reisen ist das Taxi. Man bezahlt dort für eine Strecke von 70km gerade mal umgerechnet 3€. Aber die Einwohner empfinden das nicht als billg. Die Busse sind noch günstiger, brauchen über die bergigen Straßen aber mehrere Stunden selbst für kurze Strecken. Und dann hat mir Dorji noch erzählt, dass er in der Grundschule einen Schulweg von jeweils 2 Stunden hatte - zu Fuß! Und ich hab mich früher beschwert, weil ich eine halbe Stunde Bus fahren musste...
 
Kamakura ist ein Küstenort, in dessen Gebiet es insgesamt über 50 Tempel und Schreine gibt. Und dementsprechend viele Touristen. Die kleine eigene Bahnstrecke, die den Bahnhof Kamakura mit den beliebtesten Ausflugszielen verbindet, ist völlig überlastet! Aber in Japan gewöhnt man sich ja schnell an volle Züge...

Auch wir haben uns zuerst auf die Hauptattraktion konzentriert, den großen Buddha von Kamakura:

Kamakura Daibutsu

Im Vergleich zum Ushiku Daibutsu ist die Bronze-Statue ziemlich winzig. (Ich hab Größenangaben zwischen 11,4 und 13,35 Metern gefunden - nachgemessen hab ich nun leider nicht^^) Dafür ist dieser Buddha um Einiges älter! Er stammt nämlich aus dem Jahr 1252. Eigentlich stand er auch mal in einer großen Halle. Aber eines Tages kam ein Tsunami vorbei. Und mit der Halle war es dann eben auch vorbei. Seitdem steht der Buddha im Freien und bekommt täglich Besuch aus aller Welt.

Nicht weit entfernt von Buddha ist der Hase-Tempel. Die größte Attraktion dort ist eine über 9 Meter hohe aus Holz geschnitzte Statue einer buddhistischen Gottheit. Fotografieren durfte ich sie nicht und da ich nicht wirklich viel Ahnung von Buddhismus hab, kann ich euch leider auch die Bedeutung nicht richtig erklären. Vielleicht sollte ich mal Dorji fragen ;-)

Ich fand aber ohnehin die Umgebung des Tempels viel schöner! Im Eingangsbereich gab es wieder einen kleinen Garten mit Teichen, Brücken und Wasserfällen. Ich mag Wasserfälle :-) Schade nur, dass die Pflanzen noch nicht ganz ihre Herbstfärbung erreicht haben. In Kamakura ist die Hochsaison der Herbstfarben erst Anfang Dezember. 

Im Tempelgarten
Ugen und Dorji





















Die Tempelanlage erstreckt sich über zwei Etagen und von der zweiten Etagen aus kann man noch weiter nach oben laufen, um eine schöne Aussicht über die Bucht von Kamakura zu bekommen.

Bucht von Kamakura


Fast so groß wie der Bambus ;-)
In Japan gibt es natürlich unzählige Pflanzenarten, die es in Deutschland nicht gibt. Besonders der Bambus hat es mit angetan. Aber so sehr ich mich auch anstrenge, ich komme an seine Größe nicht heran. Kein Wunder: Manche Bambusarten wachsen an zwei Tagen mehr als ich es in 23 Jahren gaschafft habe...

Außerdem ist der Japanische Ahorn sehr schön. Einen seht ihr im Hintergrund auf dem Bild von Ugen und Dorji. Die Blätter sind hübsch sternförmig (eigentlich erinnern sie ein bisschen an Hanf-Blätter) und färben sich von grün über gelb zu orange und rot. Aber wie gesagt sind sie in Kamakura noch nicht bei rot angekommen. 



Dorji lutscht übrigens die ganze Zeit über Gewürz-Nelken. Er meint, dass ihn das warm hält. Ich finde, er riecht wie ein großer Lebkuchen :-) Passt ja zum ersten Advent am Sonntag. Euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit! Ich werd das Wochenende mit Heiko verbringen und weil das Wochenende für mich morgen um 15 Uhr beginnt, werd ich nun mal langsam packen.

Abgeschlossen haben wir unseren Ausflug am Sonntag mit einem kleinen Strandspaziergang und mit diesem Bild schließe ich heute auch meinen Eintrag ab. (So einfach drückt man sich um Abschiedsfloskeln^^)

Kamakura Beach

Montag, 19. November 2012

So weit die Füße tragen 19.11.2012

Brrrrrrrr, ist euch auch so kalt?! Mh na ja, vermutlich ist euch noch kälter als mir... Für mich ist es nur so ungewohnt, weil heute wirklich der erste Tag ist, an dem tagsüber mal unter 10°C (also 9) sind. Und, weil das Wetter total verrückt spielt! Kein Tag ist wie der andere: Freitag super-klares Herbstwetter mit Wind, Samstag Dauerregen, gestern sommerlich-warme Temperaturen und heute nun das. Na wenigstens wird es nicht langweilig...

Ich habe festgestellt, dass das Zugfahren in Japan wirklich Spaß machen kann. Wenn man einen Platz hat - denn zu Stoßzeiten ist nicht nur der Nahverkehr in Tokyo überlastet, sondern auch die Regionalbahnen. Aber immerhin fahren alle Züge pünktlich! Unglaublich, oder?! Also klar, Shinkansen fahren ist sowieso sehr komfortabel. Aber weil ich freitags ja keinen Unterricht habe, dachte ich mir, ich spare mal ein bisschen Geld und fahre mit dem Bummelzug, der ungefähr doppelt so lang wie der Shinkansen braucht. Die Zeit konnte ich schließlich gut zum Kanji-Lernen nutzen. Allerdings war auch die Aussicht klasse! Die Gleise führen teilweise nämlich direkt am Pazifik entlang. Ihr müsst euch das so vorstellen: Ich schaue nach links aus dem Fenster und sehe Palmen und endlos weites, blau glitzerndes Meer. Dann wende ich mich nach rechts, und sehe dort die Berge, über denen der inzwischen schneebedeckte Fujiyama thront. WOW! Dieses Panaorama kann man leider nicht auf einem Bild zusammenbringen...


Heiko erwartet gespannt den nächsten Gang
Dieses mal war mein Ziel Shizuoka, die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur. Heiko und ich sind am frühen Abend dort eingetroffen und haben gleich die erste "Attraktion" erlebt: In Shizuoka kann man gut essen :-) Wir waren in einem gemütlichen kleinen Restaurant, in dem alle Gäste ihre eigenen vier Wände haben. Wir saßen also in einem kleinen abgetrennten Raum und die Bedienung hat jedes Mal geklopft, wenn sie uns eins der neun verschiedenen Gerichte oder ein neues Getränk gebracht hat, welches in der Flatrate enthalten war. Das ist natürlich nicht ganz billig, aber lohnt sich sehr! Das Nabemono auf dem Foto ist sozusagen das Hauptgericht, das während des Essens direkt auf einem Kocher auf dem Tisch zubereitet wird. Nabe heißt Topf - das Gericht ist also ein Eintopf aus beispielsweise Kohl, Möhren, Fleischklößchen, Wachteleiern und noch viel mehr, angereichert mit Brühe. Außerdem war es scharf gewürzt, denn Eintopf wird vor allem im Winter zum Wärmen gegessen. Insgesamt war es auch ganz lecker, nur das Fleisch war etwas sehr zäh... Ich bin ja ohnehin kein großer Fleisch-Fan. Da hab ich mich lieber an Sashimi (roher Fisch, rechts im Bild), frittierte Lotus-Wurzel und allerlei andere Köstlichkeiten gehalten.

Nach dem Essen konnten wir uns kaum noch bewegen. Zum Glück war es nicht weit zum Hotel. Und am Samstag waren dann auch nicht viele Aktivitäten möglich. Wie schon erwähnt: Regen, Regen, Regen,...! Und als wir uns schließlich doch noch aus dem Hotel gewagt haben, sind wir auch nur wieder in einem Restaurant gelandet :-) Diesmal gab es Tempura. Diese Bezeichnung steht für alles, was schöööööööön reichhaltig und knusprig frittiert ist. Unter anderem Garnelen, Hackfleisch-Käse-Bällchen, Cordon Bleu... Ich hoffe, dass wenigstens ein paar der Kalorien dann bei unserem Sonntagsausflug draufgegangen sind!

Direkt um die Ecke vom Hotel lag der Sumpu Castle Park. Dieser wird komplett von Wassergräben und hohen Steinmauern begrenzt, von denen einige sogar noch aus dem Jahr 1595 bzw. einer Restauration in 1607 stammen sollen. Aber ganz genau hab ich das nun nicht rausgefunden. Einige Teile der Mauer müssen auch irgendwann in den letzten zwei Jahren restauriert worden sein, denn es gibt Bilder von Erdbebenschäden in 2010... Wir waren aber auch gar nicht im (definitiv restaurierten) Schloss selbst, sondern im japanischen Garten "Momijiyama", der innerhalb der Mauern angelegt wurde.

Für den kleinen Betrag von 1,50€ konnten wir den Garten besichtigen und haben sogar kostenlos einen englischen Audioguide dazu bekommen. In perfektem Englisch wurden uns so über Kopfhörer die vier verschiedenen Teile des Gartens mit ihren Pflanzen und Bedeutungen erklärt. Was ich mir gemerkt habe, ist zum Beispiel, dass die Sträucher vor dem Teehaus Wolken darstellen und das Teehaus sozusagen über den Wolken schwebt. Ein kleines Zeichen dafür, wie wichtig Tee (vor allem grüner) in Japan ist. Im Teehaus haben wir natürlich auch Tee getrunken - vermutlich etwas unkonventioneller als bei einer richtigen Tee-Zeremonie. So ganz schmackhaft finde ich den japanischen allerdings Tee nicht... Aber hier wird sich überall damit gerühmt! So sollen auch die Azaleen-Sträucher rund um die Miniatur des Fujiyamas als Terassen angelegte Tee-Felder darstellen. Der Fuji ist ein Wahrzeichen von Shizuoka, und die Stadt ist einer der wichtigsten Tee-Produzenten in Japan... Aber ich glaube, es gibt kaum Städte mit Teefeldern in der Umgebung des Bergs, die das nicht von sich behaupten würden :-)

Tee-Haus im Japanischen Garten
Miniatur des Fujiyamas
Symbole der Berglandschaft Japans
















Auf den Spuren der Romanhelden
Den kleinen Garten hatten wir schnell besichtigt, sodass wird uns bald auf den Weg zum Bahnhof machen konnten. Von dort aus wollten wir dann mit dem Bus zu einem Aussichtspunkt fahren. Zuvor hat Heiko aber noch neue Freunde gefunden :-) Die Statuen stellen Charaktere aus einem japanischen Buch dar, das ab 1802 erschien. Es ist eine Art lustiger Reisebericht und ich vermute mal, dass den beiden in Shizuoka irgendwas Komisches zugestoßen sein wird... Irgendwie muss man sich ja seine Sehenswürdigkeiten schaffen ;-)  



Dabei ist die Landschaft schon sehenswürdig genug! Besonders, wenn man wie wir auf den Mt. Nihondaira fährt. Das Gebiet liegt auf einer Höhe von maximal 308 Metern, von wo aus man eine wunderbare Aussicht hat! Zum Beispiel vom Park hinter dem Nihondaira Hotel aus. Vielleicht könnt ihr euch nun ein Bild machen von der landschaftlichen Vielfalt von Meer und Bergen.

Der Hafen Shimizu aus ca. 300 Metern Höhe

Theoretischer Blick auf den Fujiyama ;-)
Da ich weiß, dass es Leute gibt, die unsere Wege bei Google Earth verfolgen: Der kleine See, der dort auf den Fotos zu sehen ist, ist momentan trocken gelegt ;-) Das macht aber gar nichts, denn mit dem Meer am Fuße der Hügel ist genügend Wasser vorhanden! Nur eins hat leider nicht ganz funktioniert: Der Aussichtspunkt ist vor allem bekannt und unter den 100 Top-Sightseeing-Punkten Japans, weil man an klaren Tagen den Fujiyama in voller Schönheit sehen kann. Bei uns hat es leider nur für eine kleine Spitze über den Wolken gereicht. Ja richtig, der helle weiße Punkt dort rechts etwas über meiner Schulterhöhe ist der Fuji! Wie ihr seht, ist Heiko nicht ganz begeistert, dass Wolken aufgezogen sind...Ok, vielleicht liegt der Blick auch an der blendenden Sonne - aber wer wird sich denn beschweren, wenn wir schon wettertechnisch so großzügig für den Regen-Samstag entschädigt werden?! 

Und noch haben wir ja genügend Zeit, um gemeinsam den Fuji zu sehen! Im Winter stehen die Chancen für ganz klare Tage auch besser....

Seilbahn



 Vom Besucherzentrum aus sind wir dann mit der Seilbahn runter gefahren. 

Die Fahrt hat nur 5 Minuten gedauert, ist aber trotzdem aufregend genug, wenn man beim Blick nach unten Nichts als hohe Bäume und tiefe Schluchten sieht. Vor allem, weil manche Teile so aussehen, als wären sie von Erdbeben leicht mitgenommen... 

Aber ich sag mir immer: "Die Japaner werden sich bei der Konstruktion schon was gedacht haben."



Außerdem hätten wir sonst nicht den "Kunōzan Tōshō-gū Schrein" besichtigen können. Dies ist der älteste Tōshō-gū Schrein Japans. Dort wird der Geist von Tokugawa Ieyasu als Heiligtum verwahrt. Dieser war ein wichtiger Shogun im 16. Jahrhundert...ok, weiter erklär ich die Begriffe nun nicht. Ihr kennt alle Wikipedia, also könnt ihr das auch selbst nachlesen :-P Was anderes mache ich gerade auch nicht, weil es an diesem Schrein leider kein Englisches Flugblatt gab.

Dafür viele leuchtende Farben und goldene Blätter! Und jede Menge Treppenstufen. Der Schrein steht nämlich auf dem Mt. Kuno und dort gibt es keine zentrale Plattform. Die verschiedenen Gebäude erstrecken sich somit über mehrere Dutzend Höhenmeter und sind gar nicht so einfach zu erklimmen, weil die Treppenstufen geschätzte 30 bis 40cm hoch sind. 

Roumon Tor am Eingang
Gold-Dekor am Schrein
Details der Dekoration
















Steinlaternen
Die Anlage wurde 1617 erbaut und es sind tatsächlich alles noch Original-Gebäude! Wie oft sie die Farben überpinseln, weiß ich natürlich nicht. Es ist allerdings ganz schön beeindruckend, dass sie es im 17. Jahrhundert geschafft haben, auf ca. 200 Metern eine so gewaltige Anlage zu erbauen, die trotz Erdbeben mehrere Jahrhunderte unbeschadet überstanden hat. Eigentlich sieht man nur den zahlreichen Steinlaternen ihr Alter an. Aber für Moosbefall und sauren Regen kann ja keiner was... 

Durch unsere Fahrt mit der Seilbahn haben wir ja eine recht gemütliche Anfahrt auf den Berg (oder viel mehr von oben herab) gehabt. Um von dort wieder weg zu kommen, haben wir allerdings die 1159 Treppenstufen in Richtung Küste gewählt. Diese verlaufen im Zickzack direkt am Berg entlang und man hat einen wunderbaren Blick aufs Meer.


Am "Strand"
Schauspiel der Wellen
Und dort wollte ich unbedingt hin! Nun lebe ich schon seit 2 Monaten auf einer Insel und war noch nicht mal am Wasser - kann ja wohl nicht sein! Unten haben wir uns an die Promenade gesetzt und eine Weile dem Schauspiel der Wellen zugeschaut. Die waren ca. 2 Meter hoch. Zum Glück ist die Promenade so weit das Auge reicht durch Wellenbrecher davor geschützt. Eigentlich mag ich so richtig schöne weiße Badestrände da schon lieber! Aber für ein paar abenteuerliche Fotos sind die Wellen natürlich gut! ;-)

Zwischen Wasser und Fuß des Berges gibt es auf voller Länge Erdbeer-Gewächshäuser und von Januar bis Mai kann man hier auch selbst pflücken. Wenn ich sage "auf voller Länge", dann sind das ca. 5km - Ich muss es wissen, denn wir sind den gesamten Weg und noch weiter bis zum Universitätsfest der Shizuoka Universität zu Fuß gelaufen, um dort zu Abend zu essen und dann mit dem Bus zurück Richtung Hotel zu fahren. Nach den Besichtigungen des Tages und diesem ca. 90-minütigem Marsch war danach mit uns nicht mehr viel anzufangen...

Und weil ihr fürs Lesen nun wahrscheinlich fast genauso lang gebraucht hab, komm ich (endlich^^) mal zum Ende.
Ich bin stolz auf alle, die durchgehalten haben ;-) Tschüssi
    

Mittwoch, 14. November 2012

Flucht aus dem 21. Jahrhundert 14.11.2012

Tja, nun hab ich extra noch ein wenig gewartet mit dem neuen Eintrag und kann euch leider doch nicht zeigen, was ich eigentlich wollte. Ich warte nämlich immer noch auf eine E-Mail mit Bildern von Montag...also muss es nun ohne diese Bilder gehen.

Ich fang am besten sowieso mit dem letzten Wochenende an. Ich hab tatsächlich mal auf Heiko gehört (Hört sich das für euch auch so komisch an?^^) und bin mit meiner Kamera losgelaufen auf Suche nach ein paar schönen Motiven. Allerdings geht das bei mir natürlich nicht ganz planlos :-) Ich hab mir zunächst bei Google-Earth ein Ziel ausgesucht: Den "Wald und Park des 21. Jahrhunderts".

Dieser Ort ist von der Uni aus in ca. 60 Minuten zu Fuß zu erreichen. Und das hätte ich auch fast geschafft, wenn da unterwegs nicht dieser Laden gewesen wäre...nein, nicht was ihr jetzt denkt! Ich bin nämlich nach ca. 30 Minuten auf einen Spirituosenladen gestoßen, in dem es jede Menge ausländische Produkte inklusive deutscher Weine gibt. Viel wichtiger war aber was anderes: Ich habe endlich Nutella gefunden :-) Ok, soviel dazu.

Wasserbecken vor dem Tempel des Leuchtenden Drachen
Außerdem hab ich mir unterwegs noch einen kleinen Tempel angeschaut, der ebenfalls nicht sehr weit von der Uni entfernt ist. Ich nutze nun einfach mal die Zeit, um euch den Beginn eines Tempelbesuchs zu erklären. Es gibt nämlich am Eingang eines jeden Tempels ein Wasserbecken zur Reinigung. Dort schöpft man mit einer Kelle das Wasser und befolgt eine ganz bestimmte Reihenfolge: Erst die linke Hand abspülen, dann die rechte und dann mit Wasser aus der linken Hand den Mund spülen. Danach spült man noch einmal die linke Hand und reinigt letztendlich noch die Kelle... Wahrscheinlich sollte man das Ganze jedes Mal machen, bevor man einen Tempel betritt. Aber ich bin ja nur Kurzzeit-Besucher...den Rest könnt ihr euch denken.



Jedenfalls bin ich letztendlich doch im Park angekommen und hab mich sofort gefühlt, als hätte ich das japanische Äquivalent zum Paradiespark in Jena gefunden - inklusive Grillwiese. Zunächst hab ich mich schon ein wenig gewundert, als der nette Mann an der Pforte mich gefragt hat, ob ich zum Barbecue möchte. Bald darauf wurde mir aber klar, warum: Hier wird das Ganze etwas professioneller aufgezogen! Vor dem Grillplatz wird direkt das Grillgut verkauft. Hier ist das vor allem "Shabu-shabu", also ganz dünn geschnittenes Rindfleisch. An so einem schönen Tag wie letzten Samstag haben geschätzte 500 Japaner die Gelegenheit zum Barbecue genutzt. Manche hatten sich kleine Zelte mitgebracht und sich so vermutlich für einen Ganztagesaufenthalt eingerichtet. Außerdem gab es wie auf einem Campingplatz lange Reihen mit Waschbecken und Arbeitsflächen, die die Zubereitung vor Ort erleichtern. Und ich vermute auch, dass niemand seinen eigenen Grill mitbringen musste...Aber einen entscheidenden Vorteil hat Jena doch! Denn hier kann man keinen gemütlichen Grillabend veranstalten. Der Park ist nämlich komplett eingezäunt und hat Öffnungszeiten.

In den Wintermonaten ist bis halb 5 geöffnet. Also hatte ich noch genügend Zeit, einmal durch den gesamten Park zu spazieren. In Japan ist nicht nur das Ansehen der Kirschblüten sehr beliebt. Auch die Herbstfärbung der Blätter ist für viele einen Ausflug wert. Ich hab schnell den Grund erkannt: So konnte endlich mal mein Defizit an Natur auftanken!

Japanischer Herbst

Das Herzstück des Parks ist ein kleiner See, auf dem es sich die Wasservögel gemütlich machen können. Außerdem müssen in den Bäumen rund um den See jede Menge verschiedene Vogelarten leben. Es gab nämlich einen verglasten Raum mit Ferngläsern, aus welchem heraus man diese Vögel beobachten sollte. Dazu lagen sogar ein paar Broschüren bereit, in denen die einzelnen Arten erklärt wurden. Eine weitere Aktivität spielte sich in kleinen Hütten auf einem Berg ab, aus deren Türen Rauch stieg. Aus der Vermutung heraus, dass meine Japanischkenntnisse zum Verständnis nicht ausreichen würden, hab ich nur von draußen reingeschaut. Es sah so aus, als würde eine alte Dame Kindern erklären, wie man früher in solchen Hütten gelebt und Feuer gemacht hat. - Aber es kann natürlich auch was ganz anderes gewesen sein ;-) Es hat mich nur ein bisschen erstaunt, dass sowohl die Vogelbeobachtung als auch der Besuch der Hütten kostenlos war. In Deutschland gibt es doch irgendwie für alles Gebühren...

"Baadouocchingu" - Vogelbeobachtung
Aussichtspunkt auf dem See



















Allein schon für den Besuch der malerischen Anlage könnten sie hier Geld verlangen. Aber vielleicht gehört es hier sozusagen zur "Grundversorgung", dass jedem Japaner die Flucht aus der Stadt ermöglicht werden muss... Der "Wald und Park des 21. Jahrhunderts" ist also wohl eher ein Ort der Erholung von der Hektik unserer Zeit. Nicht mal die sonst wirklich alle 500 Meter aufzufindenden Getränkeautomaten haben hier Einzug gehalten. Es gab tatsächlich nur einen einzigen in dem Restaurant, auf dessen Terasse ich in der Sonne zu Mittag gegessen habe.

Weihnachtsgruß der Bäckerei



Nach dem erholsamen Spaziergang bin ich auf dem Rückweg bei der deutschen Bäckerei vorbei gekommen. Hier hat man sich schon auf Weihnachten eingestellt. Es gibt auch schon Stollen, allerdings ab 30Euro... Und viel beliebter scheint das Curry-Brot zu sein. Draußen haben nämlich einige Leute mit Nummer-Zetteln auf die nächste Ladung frisch aus dem Ofen gewartet. Ob die wissen, dass das nicht typisch deutsch ist? Ich hab mich dann doch lieber für Schwarzbrot entschieden!







Ja und nun noch zu meinem Start in die Woche. Dieser war ganz besonders interessant! Frau Higuchi, bei der ich den Kurs "Intercultural Communication" belege (inzwischen übrigens als einzige!), hatte mir angeboten, bei einem Kommunikations-Workshop in Tokyo teilzunehmen. Lustigerweise war die Leiterin des Workshops Frau Margit Krause-Ono - eine seit über 30 Jahren auf Hokkaido lebende Deutsche. Der Workshop an sich war auf Japanisch, sodass Frau Higuchi sich ständig bemüht hat, für mich auf Englisch zu übersetzen. Allerdings waren mir ein paar Inhalte schon vertraut. Das Thema war nämlich "Kommunikation nach Schulz von Thun". Das dürfte Einigen von euch bekannt vorkommen, oder? :-) Ich hab aber auch viele spannende neue Sachen gelernt. Die Fallbeispiele, die wir besprochen haben, waren besonders interessant. Ich hätte nicht erwartet, dass Japaner vor Fremden über sehr persönliche Themen sprechen!

Zum Mittag war ich mit Frau Higuchi, ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in einem Udon-Restaurant. Udon sind breite Nudeln, die oft in einer Art Suppe gereicht werden. Die Spezialität des Restaurants war allerdings Curry-Udon, also die Nudeln in einer ganz dicken Curry-Soße. Und weil diese Soße so herrlich spritzt, hat jeder ein großes Papier-Lätzchen bekommen :-) Es ist ja auch verdammt schwer, glibberigere Nudelsuppe mit Stäbchen zu essen! Tja, leider bleibt euch der Anblick nun verwehrt...zu schade!

Zum Abendessen war dann noch eine Party bei Frau Higuchi zu Hause. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass ich dorthin eingeladen wurde! Japaner laden allgemein nicht oft Besuch ein, weil sie dann tip-top sauber machen müssen und sich keine Blöße geben wollen. Außerdem fiel ich in der Gruppe schon ein bisschen aus der Reihe. Zum einen war ich lange Zeit die Jüngste und zum anderen natürlich bis auf eine Amerikanerin, die schon sehr lang in Japan lebt, die einzige Nicht-Muttersprachlerin. Für mich war das eine super Gelegenheit, viel japanische Konversation zu üben. Vermutlich hab ich viel sinnloses Zeug erzählt! :-) Aber es war ein ganz toller Abend! 

Da ja auch einige Musikbegeisterte den Blog verfolgen, kann ich ja noch von einem ganz besonderen Gast erzählen. Eine Workshopteilnehmerin hatte nämlich zum Abendessen ihren Ehemann eingeladen, der dann auch mein Tischnachbar war. Dieser spielt Blockflöte und hat auch nach dem Essen ein wenig gespielt. Soweit ich die Unterhaltung zuvor verstanden hab, macht er mit der Blockflöte auch so eine Art Musiktherapie mit Menschen und auch Tieren... Außerdem hab ich irgendwann herausgefunden, dass er beim "Tokyo Philharmonic Orchestra" manchmal als Dirigent dabei ist. Er hat mir dann sogar eine CD geschenkt, auf der die "Nikikai Chorus Group" und das Orchester unter seiner Leitung Beethovens 9. performen. Ich werd sie dann mal von Heiko beurteilen lassen ;-)

Ich könnte nun noch ganz ganz viele Einzelheiten zum Workshop und zum Abendessen schreiben, aber das hier soll ja schließlich kein Roman werden. Wer Interesse an mehr Infos hat, kann ja mal in einem netten Skype-Telefonat oder in einer E-Mail nachfragen ;-) Aber ich glaube kaum, dass ich alle meine Eindrücke angemessen und verständlich wiedergeben kann.

Um diese Aussage ein bisschen näher zu erklären, beende ich heute den Eintrag mal wieder mit einem Zitat. Es stammt aus dem Buch "The Silent Language" von Edward T. Hall, das mir Frau Higuchi ans Herz gelegt hat. Hall vergleicht in seiner Einleitung Kultur mit Musik: 

"If another person hasn’t heard a particular piece of music, it is impossible to describe."

Und ganz genauso ist es eben auch mit der Kultur.

Dienstag, 6. November 2012

Kulturfest und Roppongi-Tour - 06.11.2012

こんにちは。- Konnichiwa! Mit einem fröhlichen "Hallo" und vielen neuen Bildern und Eindrücken melde ich mich zurück. Wie schon im letzten Eintrag erwähnt, war am ersten Novemberwochenende an der Reitaku Universität ein Kulturfest. Und ich muss sagen: Da wurde echt was auf die Beine gestellt! Mir kam es so vor, als wären so ziemlich alle 2000 Studenten an den Vorbereitungen beteiligt gewesen. Alle gemeinsam haben zwei Tage lang geschleppt und geschraubt, um letztendlich ein gelungenes Fest feiern zu können. Hier werden zu so einem Anlass nicht nur einfach ein paar Plakate gedruckt, sondern per Hand verschiedenste Dekorationen gezaubert. Dazu gehörten nicht nur im Dunkeln funkelnde Laternen, sondern auch eine selbst zusammen geschraubte Kinderrutsche mit demselben Bild des Maskottchens wie ihr es auf der Hauptbühne seht.
 
Das kleine Orchester "Sunny Gates" auf der Hauptbühne


Werbung für den Mochi-Stand
Neben einem Flohmarkt und der Hauptbühne, auf der beispielsweise Bauchtanz, A capella Gesang und Hip Hop zu bewundern waren, gab es um die 40 verschiedene Stände mit Leckereien aus Asien, die dort live von Studenten zubereitet wurden. Drum herum standen dazu meist noch ein paar "Marktschreier", die lauthals ihr Spezialitäten verkündeten. Das reicht natürlich noch nicht, um die an solch eine Schreikulisse (gibt es auch gern mal in Einkaufszentren) gewöhnten Gäste anzulocken. Von nahezu jedem Stand liefen ein paar wandelnde Werbeplakate herum, manche davon in den ulkigsten Kostümen. Die Kyūdō-Gruppe hat zum Beispiel den Zielscheibenkopf kreiert, um auf sich aufmerksam zu machen. 



Am Freitag wurde auch die englische Theatergruppe der Uni aktiv. Aufgeführt wurde "Les Misérables" von Victor Hugo. Es hat schon etwas sehr Globales, wenn Deutsche ein von Japanern auf Englisch aufgeführtes Theaterstück sehen, das auf einem französischen Roman beruht ;-) Und die Aufführung hat mich echt beeindruckt! Die schauspielerische Leistung einiger Studenten war sehr bemerkenswert und wurde durch passendes Make-Up, Kostüme und Kulissen noch unterstützt. Ganz großes Lob!

Deutsches Bier ;-)
Ein weiteres großes Lob geht an die Betreiber des Deutschen Café's! Sie waren teilweise deutscher als wir Deutschen - ich für meinen Teil hab jedenfalls noch nie ein Dirndl getragen ;-) Aber das ist eben das deutsche Image, wodurch auch alles schön mit blau-weißen Tischdecken dekoriert war... Dazu noch ein paar schwarz-rot-goldene Girlanden und ein Bild der Maus (ja, genau die mit der eigenen Sendung, leider ohne blauen Elefanten) und schon konnten fleißig ungefähr acht Wein- und sieben Bier-Sorten verkauft werden. Aufs Essen hab ich da irgendwie nicht geachtet, sorry...^^ Trotz ziemlich stolzer Preise hatten sich bald viele Japaner vor dem Stand aufgereiht. Sie wissen eben, was gut ist ;-) Da konnten Heiko und ich uns glücklich schätzen, dass wir auch in den Genuss kommen durften.

Trotzdem haben wir uns am Sonntag dafür entschieden, das finale Feuerwerk zu verpassen und stattdessen mal wieder einen Ausflug nach Tokyo zu machen. Das wird so schnell ja auch nicht langweilig! 

An diesem Tag waren wir in Roppongi. Das Viertel ist eigentlich für sein Nachtleben bekannt. Wer am Tage da ist wie wir, kann moderne Architektur bewundern. Zum Beispiel waren wir in der Tokyo Midtown, wo sich unter anderem das Ritz Carlton Hotel befindet. Ungefähr dieselbe Preisklasse wie dieses Nobelhotel hatten auch die Geschäfte... 

Was aber viel wichtiger ist: Wir sind endlich an einer kleinen Spielhalle vorbei gekommen, in der mal Fotoautomaten standen, die nicht von Dutzenden Japanern belagert waren. Wer meint, dass Fotoboxen in Deutschland schon witzig sind, muss unbedingt einmal eine "Purikura" ausprobieren. An diesen Maschinen kann man Fotoaufkleber machen. Aber nicht einfach irgendwelche. Auf den Schnappschüssen sieht wirklich JEDER aus, als hätte er babyzarte Haut und Kulleraugen. Außerdem gibt es tausende verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten mit lustigen Hintergründen, Sprüchen, Stempeln und so weiter. Das Ergebnis seht ihr ja...

Wasserfall auf den Roppongi Hills
Als wir genug gelacht hatten, sind wir dann weiter gegangen zu den Roppongi Hills. Das ist ebenfalls ein sehr modern gestalteter Gebäudekomplex. Auch dort gibt es jede Menge überteuerte Läden. Und diesen reißenden Wasserfall, vor dem ich zwecks Fotografie todesmutig balanciert bin - Dass er direkt dahinter in einen 5 Zentimeter tiefen Graben mündet, muss ich ja keinem erzählen...ups, zu spät ;-)
Von den Roppongi Hills aus hatte man auch schon einen ganz schönen Blick auf den Tokyo Tower, der später noch unser Ziel werden sollte.


Im Hintergrund: Tokyo Tower
Sakura - Kirschblüten

Da der Tag jedoch noch jung war, sind wir kurzer Hand zu Fuß gegangen. Dabei entdeckt man ja doch mehr als in stickigen U-Bahnen! Dadurch hab ich inzwischen sogar ein bisschen Sympathie für die Großstadt entwickelt. Wenn man mal von Menschenmassen, Hochhäusern und Verkehrslärm absieht, gibt es sogar ein paar schöne Fleckchen inmitten des ganzen Trubels. Für mich zählen dazu vor allem die Parks, die es hier immerhin gibt (im Gegensatz zu Kashiwa, wie ich schon öfter geschrieben hab...). Den Shiba Park fand ich ganz besonders schön. Dieser hat sozusagen zwei Etagen, die durch Treppen verbunden sind und dank hohen Bäumen ein wenig abgeschirmt liegen. Dort haben wir sogar unsere ersten Kirschblüten gesehen, für die Japan ja bekannt ist. Allerdings blühen die Bäume eigentlich im April/Mai... Zu dieser Zeit kann man dann im Park bestimmt gut am "Hanami" (Kirschblüten sehen) teilnehmen mit der schönen Kulisse des Tokyo Towers im Hintergund.




Im Inneren des Zōjō-Tempel
Jizō-Statuen
Gleich nebenan liegt der Zōjō-Tempel inmitten einer großen Anlage mit verschiedensten Gebäuden und Hallen für zeremonielle und administrative Zwecke. Dieser Tempel mit seiner Größe war für mich bisher das schönste der unzähligen religiösen Bauwerke. Auch, wenn das Original (anno 1393) schon lang nicht mehr steht. Das wieder erbaute Gebäude stammt aus dem Jahr 1974. Sicherlich ist auch die Dekoration nicht wirklich aus Gold. Trotzdem wirkt das Ganze erst mal gewaltig mit den schimmernden Säulen! An den Seiteneingängen standen jeweils große Trommeln und weitere Buddha-Statuen. Außerdem wehte von draußen der Duft von Räucherstäbchen herein, welcher in großen Tempelanlagen eigentlich nicht fehlen darf. Auf dem Gebiet standen außerdem noch unzählige Jizō-Statuen. Jizō ist der Schutzgott der Kinder und ihrer Seelen. Die Mützchen wurden den Statuen von Eltern verstorbener Kinder aufgesetzt und sollen dafür sorgen, dass ihre Seelen Ruhe finden. So hat jede Kultur ihre eigene Art, mit dem Tod umzugehen...

So langsam neigte sich der Tag dem Ende zu und es wurde Zeit, unsere Verabredung einzuhalten. Gemeinsam mit einem Kommilitonen von Heiko, der gerade ein Praktikum in Tokyo macht, sind wir hinaufgefahren auf den Tokyo Tower, den wir schon den ganzen Tag lang von Weitem gesehen hatten. Der Turm sieht aus wie der Eiffelturm in rot, ist mit 333 Metern aber 13 Meter höher. Die höchste Aussichtsplattform liegt auf einer Höhe von 250 Metern. Das folgende Bild wurde jedoch vom unteren Deck (150 Meter) aus aufgenommen. Um ganz nach oben zu gelangen, musste man so lang am Fahrstuhl warten, dass es längst dunkel bzw. von Großstadtlichtern hell erleuchtet war. Aber dieser Sonnenuntergang war auch schon sehr sehenswert!

Die Sonne verschwindet hinter dem Fujiyama.

DIE Wurst
Auf dem Rückweg zum Bahnhof, an dem es dann wieder Abschied nehmen hieß, sind wir noch an einer Kneipe vorbei gekommen mit dem Namen Franziskaner bzw. "Die Wurst" - sogar mit Lautumschrift in japanische Katakana "ディ ヴルスト" :-) Was schließen wir daraus? Japaner mögen deutsche Wurst und deutsches Bier! :-) Und Weihnachten - schon jetzt haben wir nicht nur diesen kleinen Weihnachtsbaum gesehen, sondern auch einen ca. 15 Meter hohen dekorierten Baum vor dem Tokyo Tower. Klar: Hier ist alles toll, solang es blinken und glitzern kann! Bestimmt kann ich euch bis Weihnachten noch die ein oder andere witzige Dekorationsidee zeigen.
Aber nun heißt es: