Montag, 29. Oktober 2012

Leben in Kashiwa 29.10.2012

Chirashizushi
Auch in Japan ist nicht immer Action. In der letzten Woche ist eigentlich nicht viel los gewesen, außer dass ich mit Saki lecker gekocht habe. Das Gericht bestand hauptsächlich aus Reis, in den eigelegtes Gemüse aus der Tüte eingerührt wurde. Obendrauf kamen dann Zuckerschoten, Mais, Omelett, Lachsrogen, zerkleinerte Noriblätter (Algen) und Sesam - und fertig war eine leckere Mahlzeit mit dem Namen Chirashizushi.


Ich hätte natürlich zur Halloween-Party der Uni gehen können - aber weil ich mich mit dem japanischen Verständnis von "Party" nicht ganz anfreunden kann, hab ich mir das gespart. Was stellt man sich so unter einer Halloween-Party vor? Vielleicht ein schummrig beleuchterter Raum, am besten zur Geisterstunde, dazu Dekoration aus Spinnweben und Fledermäusen und lauter gruselig verkleidete Hexen und Geister... In der Realität heißt es hier "Wir treffen uns von 11 Uhr morgens bis 15 Uhr (strenges Zeitlimit!) in einem lichtdurchfluteten Raum und verkleiden uns als Comic-Figuren..." - Im Prinzip haben mich die Fotos bei Facebook ein bisschen an Kinder-Fasching erinnert. Da war ich nicht unbedingt traurig, dass ich mir das gespart hab...

Und was macht frau, wenn nichts los ist? Klar: Shoppen! Und das sehr erfolgreich! Ich glaub, ich hab zum ersten Mal in meinem Leben eine "normale" Hose (will heißen: nicht aus der Kinderabteilung) gekauft, bei der ich nicht die Hosenbeine kürzen muss. Ich mag Japan :-) Übrigens möchte ich dann nächstes Jahr von Otto vom Flughafen abgeholt werde - mitm LKW, versteht sich ;-)


Ansonsten hab ich mich mal ein bisschen in Minami-Kashiwa umgesehen, um die Gegend etwas besser kennen zu lernen. Aber viel Besonderes gibt es eigentlich nicht. Wenn man nicht gerade die Hauptstraßen entlang läuft, sieht Vieles so gut wie gleich aus. Wie gesagt, es ist so ziemlich alles bebaut. Was Grünes bekommt man in der Stadt selten zu sehen. Die Häuser haben meist eine ähnliche Bauweise und stehen dicht an dicht am Rand von engen kleinen Straßen, auf die unmöglich zwei Autos nebeneinander passen können. Dazu kommen die zahlreichen Stromleitungen, die hier dank Erdbebengefahr überirdisch laufen.



Typische Stadtansicht

Westliche Einflüsse :-)

Japanische Baumgestaltung
Dafür ist unser Campus hübsch grün angelegt und soll im Frühjahr auch eine gute Gelegenheit zum "Hanami" (Kirschblüten sehen) bieten. Eins muss man den Japanern lassen: Sie verstehen was vom Gärtnern!

Auf dem Campus gibt es auch ein Museum über Chikuro Hiroike und eine Statue von ihm. Er ist der Gründer der Uni - quasi das Reitaku-Äquivalent zum Hanfried in Jena. In das Museum kommt man als Einzelperson nicht. Aber vielleicht wird es ja am Wochenende geöffnet. Am 3. November ist mal wieder Feiertag - Tag der Kultur - und aus diesem Anlass feiert die Uni von Freitag bis Sonntag Kulturfest. Daher ist von Mittwoch bis Montag keine Uni. Das Fest will schließlich vorbereitet werden und aufräumen muss man ja auch... Also zumindest diejenigen, die dabei aktiv sind. Ich werd mich wohl aufs Gucken und Essen beschränken :-) 

Danach hab ich dann auch bestimmt wieder mehr zu erzählen. Bis dahin alles Liebe


 
Statue von Chikuro Hiroike

Das Thema des Kulturfestes in diesem Jahr












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