Mittwoch, 12. Juni 2013

Kulturaustausch - 12.06.2013

Hallo ihr, wieder ist ein bisschen Zeit vergangen und ich kann euch von neuen Erfahrungen erzählen. Neben den Vorbereitungen auf die Semester-Zwischenprüfungen und verschiedenen Verabredungen hatte ich letzte Woche auch noch das Vergnügen, einen Vortrag in einer Grundschule zu halten. Genauer gesagt einen Vortrag über Deutschland auf Japanisch vor über 100 Sechtsklässlern. Die Reitaku-Universität mit ihren vielen Austauschstudenten wird wohl öfter gebeten, solche Vorträge zu organisieren, um das Interesse der Kinder für andere Länder zu wecken. 

Präsentation in der Turnhalle
Und dieses Mal ging es eben um Deutschland und auch um Korea. Die Koreanerin Giryang und ich haben jeweils eine kleine Präsentation vorbereitet, mit der wir kurz unsere Heimatländer vorstellen und auf Kulturunterschiede zu Japan hinweisen sollten. Aber auch die Kinder ihrerseits haben sich sehr gut vorbereitet. So wurden wir in der Turnhalle "mit wehenden Fahnen" empfangen, denn alle Kinder wirbelten wie wild die selbstgebastelten Deutschland- und Korea-Flaggen umher. Außerdem hatten sie auch gelernt, "Guten Tag", "Dankeschön" und "Tschüss" auf Deutsch zu sagen. Natürlich auch auf Koreanisch, aber ich für meinen Teil hab das schon wieder vergessen ;-)

Das mit dem Vortrag hat auch ganz gut geklappt. Bei der Fragerunde hinterher musste ich manchmal aber doch Giryang um Hilfe bitten, um richtig antworten zu können. Zum einen sprechen Japaner oft ziemlich leise und ich wunder mich immer wieder, wie sie sich überhaupt gegenseitig verstehen können. Zum anderen...nun ja, die Vokabeln :-) Wenn ich etwas lese, versteh ich eigentlich schon sehr gut. Aber sobald im Gespräch die Kanji als visuelle Unterstützung fehlen, kann ich oft mit den einfachsten Worten nichts anfangen, weil vieles so gleich klingt.


Korea und Deutschland
Den Kindern schien es aber trotzdem ganz gut gefallen zu haben. Zumindest machten sie alle eifrig Notizen. Und auch ich hab wieder Einiges dazu gelernt, über Korea. Zum Beispiel werden Koreaner mit dem Tag ihrer Geburt 1 Jahr alt. Und ganz besonders erschreckend fand ich ja, dass Koreaner Japan als Paradies empfinden um zu studieren und zu arbeiten! Also für meine deutschen Verhältnisse find ich ja eigentlich, dass die Japaner das Ganze ziemlich übertreiben und die Arbeitsmoral doch ein wenig zu hoch halten. Erst gestern wieder sind mir auf meinem Heimweg vom Abendessen gegen 22 Uhr mehrere Oberschüler entgegen gekommen. Und außerdem eine Erstsemestlerin, die schon morgens um 9 Uhr mit mir gemeinsam im Unterricht saß. Also sagt, was ihr wollt, aber fast 13 Stunden am Tag in der Uni sind dann doch etwas zu viel des Guten, selbst wenn es inklusive eines freiwilligen Sportkurses ist. Ganz zu schweigen davon, dass es gut sein kann, dass sie noch einen Heimweg von bis zu zwei Stunden mit dem Zug haben könnte...Aber in Korea scheint es noch extremer zu sein. Zumindest kam die Frage, was denn typische Spiele und Freizeitbeschäftigungen in Korea sind. Antwort? Ganz einfach, die gibt es so gut wie nicht. Oh je...


Wenn ihr ganz genau hinschaut, findet ihr uns vielleicht^^

Ich kann ja mit dieser Einstellung nicht so richtig warm werden (und bin ehrlich gesagt auch sehr froh darüber!). Da passte es ganz gut, dass für den Abend ein Club-Besuch angesagt war. Endlich! Nach rund neun Monaten hier war ich zum ersten Mal richtig tanzen in Tokyo. Losgegangen bin ich mit einem Deutschen, dem Venezuelaner und den Amerikanern. Und unterwegs haben wir noch zwei Taiwanesen überreden können. Aber Japaner waren keine dabei - Japaner scheinen wirklich keine großen Club-Gänger zu sein. Zumindest war das Publikum dort dann gefühlt mindestens zur Hälfte nicht asiatischer Herkunft. Daher hab ich auch keine allzu großen Unterschiede zu deutschen Clubs feststellen können (bis auf die extremen Eintrittspreise). Wär mir aber auch egal gewesen! Endlich wieder tanzen :-)

Mir ist nur mal wieder aufgefallen, wie früh es in Japan hell wird und ebenso natürlich auch früh dunkel. Als wir gegen 4 Uhr morgens mal rausgeschaut haben, war es über Tokyo schon fast taghell. Und abends? Ich meine mich zu erinnern, dass man in Deutschland zur Zeit fast bis 22 Uhr draußen sitzen kann bis es richtig dunkel ist...hier ist das so gegen 19 Uhr!

Nun werd ich mal aufhören und vielleicht noch ein paar Kanji anschauen. Nächsten Montag ist da dieser große Test...nur dumm, dass ich erst am späten Sonntagabend von meinem Wochenendtrip zurück kommen werde^^ Also kann es nicht schaden, nun mal ein bisschen was zu lernen. 
Und ihr dürft euch auf Fotos aus Hiroshima freuen! Bis dann

1 Kommentar:

  1. Hey Caro, was für eine tolle Erfahrung! Ich denke, du hast Deutschland sicher würdig vertreten! Süß, die ganzen kleinen Kinder. Ich wünsch dir einen tollen Ausflug nach Hiroshima und viel Erfolg beim Test! Liebe Grüße aus Jena!

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