Sonntag, 3. März 2013

Jede Menge lecker Essen! 03.03.2013

Ich bin wieder im Netz! Wuhu!!! Theresa hat es vorhin tatsächlich geschafft, an meinem PC das Uni-WLan einzurichten und so bleib ich euch diese Woche doch keinen Bericht schuldig. Allerdings hab ich, weil ich heut gar nicht mehr damit gerechnet hätte, noch keine schönen Bilder vom neuen Wohnheim gemacht...Die reiche ich dann später nach. Dafür gibts heut mal wieder einen Einblick in die kulninarischen Genüsse hier :-)

Es ist ja schon ein bisschen Zeit vergangen. Also muss ich am letzten WE beginnen. Da bin ich samstags zu Heiko nach Hamamatsu gefahren und wir haben uns mit Angie und Rodrigo (Vielleicht erinnert ihr euch an unseren gemeinsamen Ausflug zum See?) bei Yuta getroffen, um Sushi zu machen. Yuta ist Japaner, spricht aber perfektes Englisch und lernt gerade im Selbststudium auch ein bisschen Deutsch. Für mich war das eine tolle Gelegenheit zum Sprachaustausch und geschmeckt hat unser Sushi auch :-) Da ich das in Deutschland ja auch schon mal gemacht hab, kann ich sagen, dass der Unterschied gar nicht besonders groß ist. Nur, dass eben hier der Fisch roh und frischer war als bei uns. Und der japanische Klebereis aus dem Reiskocher lässt sich leichter handhaben. 

Zu Hause bei Yuta
Sushi-Zutaten
Sieht wie Sushi aus, oder?



Speed Boat Race am Lake Hamana





















Sonntag haben wir dann noch einmal Yuta getroffen und sind gemeinsam erneut zum Hamana See gefahren. Dieses Mal haben wir uns ein paar Speed Boat Rennen angeschaut. Von einer großen verglasten Halle aus konnte man die Fahrer auf dem Wasser beobachten, die mit einem Affenzahn vorbeigerauscht sind. Und es waren wirklich viele Leute da! Das hätten wir gar nicht erwartet. Vom Altersdurchschnitt her geschätzt hatte entweder das Altenheim Wandertag oder der typische Japaner bessert seine Altersersparnisse mit Sportwetten auf :-) Heiko hat auch mal zwei Euro gesetzt, hatte aber kein Glück. Ganz anders als Yuta: Er hat sage und schreibe 10Yen gewonnen - das entspricht momentan nicht mal 10 Cent^^ Abends waren wir dann noch mal bei Yuta und haben Okonomiyaki gemacht. Und dann hab ich spontan meinen Aufenthalt in Hamamatsu um einen Tag verlängert, denn am Montag Abend hat ein Bekannter von Heiko eine "International Party" veranstaltet und ich durfte auch kommen. Das war ganz witzig und ich fand es cool, mal eine japanische WG zu erleben. Leider haben wir selbst keine Fotos geschossen. Aber ich vermute fast, dass der Gastgeber, der Fotograf ist, noch welche bei Facebook posten wird...


Sukiyaki - und rohes Ei
Zurück in Kashiwa hab ich mich so langsam an die Umzugsvorbereitungen gemacht. Im Zuge dessen hat unsere Wohneinheit auch beschlossen, die Küche aufzuräumen. Da kommen sie ja früh drauf! Jetzt, wo alle innerhalb der nächsten Woche ausziehen... Jedenfalls haben wir dabei jede Menge "herrenloses" Geschirr von früheren Bewohnerinnen entdeckt und auch der Kühlschrank war plötzlich ganz leer, als wir alles rausgeschmissen hatten, was niemandem gehört. Ich bin echt gespannt, ob das neue Wohnheim sich noch während meines Aufenthalts hier in genauso ein Chaos verwandelt wie das alte... Nach der Aufräumaktion haben wir dann noch zu viert ein letztes Mal zusammen gekocht. Diesmal gab es wieder ein typisch japanisches Gericht: Sukiyaki. Im Prinzip war es von den Zutaten her gar nicht so sehr verschieden von dem Eintopf, den wir zu Weihnachten gemacht haben. Der wichtige Unterschied ist die spezielle, leicht süßliche Sukiyaki-Sauce. Die hat das ganze wirklich lecker gemacht - mir hätte aber auch das Gemüse ohne Rindfleisch gereicht^^ Und zur japanischen Art des Verzehrs konnte ich mich auch nicht überwinden. Bevor man sich Sukiyaki nimmt, verrührt man in seiner Schüssel ein rohes Ei. Das kühlt zum einen die heiße Speise und macht zum anderen angeblich den Geschmack intensiver. Mir hat es auch ohne geschmeckt :-)

Vom Umzug brauch ich euch nicht viel erzählen, nur das Übliche: Kisten einpacken, Kisten schleppen bzw. auf einem Wagen schieben, Kisten wieder auspacken, feststellen, dass die Klamotten schon jetzt nicht mehr in einen Koffer passen...Das alles ist nun doch schon Freitag passiert. Manchmal sind sie hier echt witzig! Ich musste schon vor gut zwei Monaten das genaue Datum und die genaue Uhrzeit meines geplanten Umzugs angeben nur, damit mir sie nun sagen, dass am Wochenende Uni-Eintritts-Test sind und ich deshalb samstags keinen Krach machen darf...Na ja, umso besser. Konnte ich schon einen Tag früher feststellen, dass ich im neuen Zimmer rein gar nichts dekorieren kann, weil es ein Verbot für so ziemlich alles an Nägeln, Pin-Nadeln, Klebeband usw. gibt. Erfreuen kann ich mich dafür an der Fernbedienung der Klimaanlage, die unter den ersten 10 Knöpfen noch eine weitere Leiste mit 15 weiteren Knöpfen verbirgt und an der Fernbedienung für meine Deckenlampe, mit der ich Farbton und Helligkeit auswählen und speichern kann...Dinge, die die Welt nicht braucht! Genauso wenig wie unsere zwei "Schlüssel". Für unser Zimmer haben wir einen ganz normalen Schlüssel. Aber das Gebäude sowie jede weitere Tür öffnen wir durch unseren Studentenausweis. Da kann es schon passieren, dass eine Taiwanesin abends plötzlich mit ihrem Kühlschrank auf dem Flur festsitzt, weil sie ihren Studentenausweis in der Wohneinheit vergessen hat und nun mit dem restlichen Gepäck nicht mehr reinkommt^^ Toll, nun gibt es gleich zwei Dinge zum Vergessen :-)


Im "Hügel-Park, von dem aus
der Hafen sichtbar ist" (frei übersetzt^^)
Es gab noch einen sehr positiven Aspekt meines Umzugs am Freitag: Ich konnte am Samstag Heiko und Yuta treffen! Die beiden sind von Freitag zu Samstag spontan in Tokyo gewesen und so konnten wir zusammen was unternehmen. Das war gar nicht so leicht. Eigentlich wollten wir auf den Sky Tree gehen. Aber weil so starker Wind war, wurden keine Tickets verkauft. Nur die Leute mit Reservierung durften rauf - klar, für die ist es ja auch viel ungefährlicher...So standen Heiko und ich schon zum zweiten Mal da und konnten die Absicht des Hochfahrens nicht verwirklichen. Fürs nächste Mal reserviere ich! Stattdessen sind wir drei dann nach Yokohama gefahren. Dort haben wir von einem Park aus den Hafen fotografiert und sind dann auch noch dorthin gegangen, um das Schiff "Hikawamaru" zu besichtigen. Es stammt aus dem Jahr 1930 und hat unter anderem schon als Passagierschiff, aber auch als Hospital-Schiff im zweiten Weltkrieg gedient. Wir konnten uns beispielsweise die Kabinen und den Maschienenraum ansehen. Alles war schön auf Englisch erklärt und so habe ich erfahren, dass Charly Chaplin auf seiner Fahrt mit dem Schiff vor allem das Tempura (frittiertes Essen) genossen hat. Das war ganz ausführlich beschrieben^^



Teil des Yokohama-Hafens
Vor dem Museums-Schiff



Gasse in Chinatown
Purikura :-)



















Danach sind wir dann noch durch Chinatown gelaufen und haben natürlich in einem chinesischen Restaurant gegessen. Das Menü dort ist völlig verschieden von den typischen Chinesen, die man in Deutschland so findet. Alles sehr sehr lecker! Aber ich glaub, Yuta war ein bisschen enttäuscht, als Heiko und ich beide gesagt haben, dass wir den chinesischen Yasmin-Tee lieber mögen als japanischen Tee... Yuta hat aber das Bier, das wir danach in einem Spirituosengeschäft geholt haben, auch nicht geschmeckt^^ Abgeschlossen haben wir den Tag mit sehr witzigen Purikura-Schnappschüssen.


Im "Ruheplatz Zopf"
Deutsches Mittagessen






Heut bin ich dann erneut zur deutschen Bäckerei gegangen. Begleitet wurde ich von Qasim aus Hessen, den ich beim Konzert der deutschen Band kennen gelernt hab und der seit eineinhalb Jahren ganz hier in der Nähe wohnt. Zunächst haben wir bestimmt eine ganze Stunde angestanden, um unseren Großeinkauf an deutschem Brot zu machen. Und dann waren wir noch im "Ruheplatz Zopf", dem kleinen Restaurant über der Backstube. Das war sehr sehr gemütlich und unser Essen war hervorragend! Ok, mein Kartoffelbrei war vermutlich aus der Tüte. Aber der Leberkäse war gut und das Wiener Würstchen war nicht so fade, wie die als solche verkauften Würstchen in den Supermärkten hier. Nachmittags war dann ein weiterer Auftritt der englischen Theatergruppe der Uni. Bei einer modernen Fassung von "Arsenic and Old Lace" haben wir herzlich gelacht - und nicht schlecht gestaunt, als zum Schluss verraten wurde, dass das Stück in nur zwei Wochen auf die Beine gestellt wurde! Ganz großes WOW!

Ich wünsch euch allen eine schöne Woche und bis bald!

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