Hallo ihr Lieben! Wieder ist eine Woche vergangen und ich möchte euch von meinen Erlebnissen berichten.
Aber zunächst einmal vielen Dank an alle, die mir zu meinem Geburtstag gratuliert haben! Ich hab mich wirklich gefreut - allerdings erst heut einen Tag später. Gestern hatte ich leider keinen Internetzugang. War schon irgendwie komisch, von fast niemandem etwas zu hören... Nun weiß ich ja, dass ihr mich noch nicht ganz vergessen habt ;-) Und Heiko war da! So hatte ich wieder ein sehr schönes Wochenende!
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Mit Dorji im Museum |
Angefangen hat es mit einem Busausflug, den die Uni am Samstag für Austauschstudenten organisiert hatte. Mit zwei Bussen sind wir in die Ibaraki-Präfektur gefahren. Dort waren wir als Erstes im Naturkunde-Museum. Was soll ich sagen? Sah ganz interessant aus - aber lesen konnte ich ja doch nichts. Vielleicht war es nicht die beste Idee, in ein Museum zu fahren, das keine englischen Erläuterungen bietet...Aber Gucken und Bilder machen hat ja auch gereicht. So kann ich euch nun wenigstens mal meinen (einzigen) "Klassenkameraden" Dorji vorstellen :-) Wie schon mal erwähnt, er kommt aus Bhutan und ist Mönch. Er ist 29 und hat in seiner Heimat bisher Englisch-Unterricht gegeben. Mit ihm in einem Kurs zu sein, ist wirklich spannend! So können wir immer Deutschland, Japan und Bhutan vergleichen.
Vom Museum aus sind wir in ein All-you-can-eat-Restaurant gefahren. Das ist schon was Tolles, wenn man bedenkt, wie teuer sonst Lebensmittel und vor allem Obst und Gemüse sind! Dort gab es Buffets mit allem, was das (asiatische...) Herz begehrt. Man konnte sogar direkt auf einem in den Tisch eingelassenen Grill Fleisch braten - aber da hab ich mich doch dezent zurück gehalten :-) Bilder gibt es davon übrigens nicht - ich war zu sehr mit meinen Bergen von Sushi, frittierten Garnelen, Obst und Desserts beschäftigt ;-)
Außerdem war der letzte Teil des Ausflugs sowieso am besten. Wir haben uns den Ushiku Daibutsu angesehen. Das ist die weltweit höchste Buddha-Statue mit ca. 100 Metern Höhe plus 20 Meter Sockel! Leider kann man auf einem Foto diesen gewaltigen Anblick gar nicht richtig festhalten! Aber vielleicht könnt ihr die Größe ungefähr nachvollziehen, wenn ihr uns im Vergleich seht:
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"Oh my God Buddha!" |
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Vor seinem Zeh |
Wie ihr seht, mussten wir im Inneren der Statue unsere Straßen-Schuhe ausziehen. Das ist hier an vielen Orten, z.B. auch in vielen Restaurants, üblich. Ehrlich gesagt finde ich das ziemlich nervig! Das Gute daran ist allerdings, dass es überall sehr günstig hübsche Pantoffeln zu kaufen gibt ;-) Aber ich weiche vom Thema ab. Wo war ich stehen geblieben? Richtig, wir waren also im Inneren des Buddha. Dort konnten wir mit einem Fahrstuhl auf 85 Meter Höhe fahren und aus den Fenstern (ungefähr auf Brusthöhe) schauen. Sogar der im Mai neu eröffnete Tokyo Sky Tree war gaaaaaanz klein zu sehen. Außerdem gab es innen viele kleine Buddha-Statuen, Orte für Gebete und natürlich den unvermeidlichen Souvenir-Shop (wieder ohne Postkarten)! Ich muss unbedingt mal Dorji fragen, wie der Ausflug für ihn war. An sich wurde die Statue aus Glaubensgründen errichtet - aber letztendlich wird doch nur wieder Geld gemacht mit Millionen von kleinen Buddha-Souvenirs... Aber ich muss es einfach noch mal sagen: Der Anblick war beeindruckend!
So hatte ich am Samstag schon sehr viel gesehen, als ich mich dann auf den Weg nach Tokyo gemacht habe, um dort Heiko zu treffen. Wir hatten ein Hotel irgendwo zwischen den Stadtteilen Ueno und Asakusa und haben gleich am Abend noch einen Spaziergang gemacht, um Tokyo bei Nacht zu erkunden. Dabei haben wir auch gleich ein paar "japanische" Fotos gemacht (soll so viel bedeuten wie "immer möglichst fröhlich winken" und alles fotografieren, was auch nur im entferntesten "かわいい" (kawaii) = niedlich ist...) ;-)
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Auf der Azuma-Brücke über den Sumida River |
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Nachts um 10 im Donut-Laden |
Außerdem hab ich so zum zweiten Mal an diesem Tag den 634 Meter hohen Tokyo Sky Tree gesehen, und diesmal sogar aus nächster Nähe und nicht aus 50 Kilometern Entfernung!
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Unter dem Tokyo Sky Tree bei Nacht |
Ach so, das muss ich unbedingt dazu sagen: Heiko hatte die Idee zu diesem Foto, hat es geschossen und alle Rechte der Verwendung ;-) ...hoffentlich darf ich das nun so hochladen xD
Oben auf dem Sky Tree waren wir aber noch nicht. Diese kostspielige Angelegenheit lohnt sich eigentlich nur an einem richtig klaren Tag. Und dann muss man sich wahrscheinlich einen Klappstuhl für die Warteschlange mitbringen...
Bei unserem nächtlichen Spaziergang haben wir viel Schönes gesehen, aber auch die Schattenseiten der Großstadt. Unter den Brücken und in vielen dunkleren Ecken der Parks stehen große Buden aus Pappkartons, die den Obdachlosen als Wohnraum dienen. Vor einer Behausung hatte der Bewohner sogar seine Schuhe ausgezogen. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast schmunzeln...Tokyo ist eben auch nicht nur eine Touristenstadt.
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Chinesischer Panda |
Nach dem langen erlebnisreichen Tag haben wir ganz ruhig zu zweit in meinen Geburtstag reingefeiert. Danke, dass du extra nach Tokyo gekommen bist, Heiko! Sonst wäre ich wohl sehr einsam gewesen an diesem Tag! Aber so konnte ich das herrliche Wetter bestens genießen und wir haben mir zusammen einen Wunsch erfüllt...Wir waren im Zoooooooooooooooooooooooooo :-) Genauer gesagt im Ueno Zoo, der zwischen vielen Tempeln und anderen Attraktionen im Ueno Park liegt. Am meisten wird mit den Chinesischen Pandas geworben. Um die zu sehen, muss man in einer geordenten Reihe im Gleichschritt am Gehege vorbei laufen...Ich hab mal ein Foto für euch gemacht, damit ihr euch nicht extra anstellen müsst ;-)
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Fontänen im Park |
Wir haben sehr viele interessante und vor allem große Tiere gesehen. Aber ein bisschen sieht man schon, dass es Japans ältester Zoo (anno 1882) ist. Viele Gehege sind "abgewohnt" und schmutzig. So richtig gut hatten es eigentlich nur Löwen, Tiger und Gorillas.
Im Ueno Park selbst kann man auch schön spazieren gehen. Bestimmt haben wir Vieles noch gar nicht entdeckt.
Aber wir hatten uns für den Tag auch noch eine weitere Sehenswürdigkeit vorgenommen, den Sensō-Tempel.
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Hōzō-Mon (Tor) vor dem Tempel in der Abenddämmerung |
Dieser Tempel ist der älteste Tempel in Tokyo. Bereits in einiger Entfernung geht man zunächst durch das Kaminari-Mon, welches auf die Nakamise-Dori führt. Das ist ein langer Weg, der von vielen Souvenir-Buden gesäumt wird. An dessen Ende steht dann das Tor vom Bild, welches an seinen Wächtern vorbei zur Haupthalle führt. Vor dieser standen die Leute Schlange, um ihre Gebete zu sprechen.
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Laternen-Umzug |
Leider wurde es dann sehr schnell dunkel, sodass wir nicht mehr alle Details sehen konnten. Dafür haben wir aber eine Parade erlebt, die nur bei Dunkelheit möglich war. Dabei haben alle große Laternen getragen und außerdem zu einer Flötenmelodie begleitet von Schellenringen eine Art Singsang veranstaltet. Ich hab gerade rauf und runter gegoogelt, aber leider noch immer nicht heraus gefunden, ob das jeden Abend um 18 Uhr stattfindet oder vielleicht jeden Sonntag oder ob gestern irgendein besonderer Feiertag war...dafür waren aber eindeutig zu wenige Menschen da! Viele schien das gar nicht richtig zu interessieren. Also ist es wohl nichts Besonderes gewesen...Wenigstens wir haben aufmerksam zugeschaut! :-) Bei uns sieht man schließlich nicht alle Tage große beleuchtete Drachen durch die Straßen ziehen.
So, und da es nun bei mir schon wieder Schlafenszeit ist und ich nach dem Wochenende ziemlich erschöpft bin, fällt mir heut kein geistreiches Ende ein...also einfach Tschüss, bis zum nächsten Eintrag ;-)