Ich bin jetzt in einem Kurs, der eine Mischung aus Beginner- und mittlerem Sprachlevel und damit der mittlere der drei "Kihon-Kurse" ist. Und ich bin total begeistert! Zum einen, weil ich nun wirklich wie in einer Schulklasse mit 11 anderen netten Leuten zusammen bin. Meine "Mitschüler" sind ein Chinese, sieben TaiwanesInnen, zwei Thailänderinnen und ein Australier, der dank seiner Vorfahren auch recht asiatisch anmutet. Zum anderen find ich es toll, dass ich nun wirklich ganz intensiv Japanisch lernen werde (im Gegensatz zum letzten Semester...). Denn wir haben insgesamt 12 Mal pro Woche Japanisch-Unterricht, der in verschiedene Themenbereiche geteilt ist. Und dazu jede Menge Hausaufgaben! In dieser Beziehung fühle ich mich gerade wirklich weniger wie in der Uni sondern eher wie in der Schule. Wir werden auch neben Zwischen- und Abschlussprüfungen wöchentliche Tests über Grammatik und Kanji schreiben. Na wenn das nicht toll ist ;-)
Mein Stundenplan für die kommenden 14 Wochen (Oben die Zeiten, links die Wochentage beginnend mit Montag^^) |
Zudem hab ich mich noch für den Kurs "Culture and Communication" angmeldet. Ok, die Themen sind für mich vermutlich nichts Neues. In diesem Semester behandeln wir den Block Kommunikation. Letzten Dienstag haben wir darüber diskutiert, warum man "nicht nicht kommunizieren" kann. Das kam mir irgendwie bekannt vor^^ Aber auch, wenn ich das alles schon mal im Studium hatte, wird der Kurs bestimmt Spaß machen. Der Dozent ist ein älterer Brite mit viel Witz und Humor, der es wirklich versteht, die Leute zu motivieren. Außerdem ist es spannend, mal zu sehen, wie die Japaner sich bei Diskussionen verhalten. Ich glaub, das ist eigentlich keine häufige Unterrichtsform in Japan - und dann auch noch auf Englisch. Schon beim letzten Mal hat man gemerkt, dass vor allem die Leute offen diskutieren, die schon einen Auslandsaufenthalt hinter sich haben (und demnach auch schon besser Englisch sprechen).
Zu meinem Unterricht kommt noch dazu, dass ich bald einen kleinen Nebenjob haben werde. Vermittelt hat ihn mir die Amerikanerin Sarah, die nach dem letzten Semester zurück in die USA geflogen ist. Zuvor hatte sie an einer Art Nachhilfeschule die Aufgabe, mit Kindern zwischen 3 und 13 Jahren Englisch zu sprechen. Und das werde ich nun eben zwei Mal im Monat montags machen. Neulich war ich zu einer Art Testlauf da. Die Kinder sind wirklich total süß! Aber oft eben auch sehr schüchtern und noch nicht sehr sicher in der englischen Sprache. Daher ist meine Aufgabe auch nur, die auf einem Blatt zusammengefassten Fragen zu stellen, mit eigenen Beispielen Anregungen zu Antworten zu geben und dann zu hoffen, dass sie mit mir reden. Also recht simpel.
Merkt ihr was? Unterricht von montags bis freitags, Hausaufgabenlast, Nebenjob - das ist schon ein Unterschied zu meinen acht Kursen an drei Tagen im letzten Semester^^ Daher werd ich von nun an wohl nicht mehr so oft verreisen können. Nicht, dass ich vorhätte, mich nur noch in meinem Zimmerchen zum Lernen zu vergraben. Aber da eine strenge Anwesenheitspflicht herrscht, kann ich verlängerte Wochenenden wohl vergessen. Aber auch von Freitag bis Sonntag Abend kann man ja viel erleben... ;-)
Du wirst mir fehlen! |
Da bleibt nicht so viel Zeit, Heiko zu vermissen... Leider leider muss ich euch berichten, dass ich Heiko am letzten Montag am Narita Airport nach Deutschland verabschiedet habe. Einige von euch wird es sicher freuen, dass er wieder zurück ist. Aber für mich ist es schon eine große Umstellung...
Zum Glück gibt es ja genügend Ablenkung ;-)
Bis zum nächsten Mal, eure Caro