Zunächst einmal bin ich euch noch ein paar Bilder schuldig. Da wir in Kyoto leider einen sehr regnerischen Tag hatten, haben wir ein paar der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten erst an Silvester besichtigen können. Da dies vor allem Tempel waren, spare ich mir auch jetzt langatmige Erklärungen und liefer nur was für die Augen:
Im Nishi Hongan Tempel |
Der bekannte Goldtempel |
Ninna Tempel |
Garten des Ninna Tempel |
Shimogamo Schrein |
2013 - das Jahr der Schlange |
Steinbrücke am Zusammenfluss der Flüsse Takano und Kamo |
Vor dem Kaiserpalast - Zutritt nur nach Anmeldung |
Erhaltene historische Straße in Higashiyama |
Größtes Holztor Japans vor dem Chionin Tempel |
So haben wir also den ganzen Silvestertag lang die ehrwürdigen Stätten erkundet. - Und am Abend sollte es genauso weiter gehen, denn in Japan geht man an Silvester in einen Schrein oder Tempel. Zunächst waren wir kurz am Yasaka Schrein. Von dort nehmen Japaner an Silvester Feuer mit nach Hause, um damit die erste Mahlzeit des neuen Jahres zuzubereiten.
Silvesterbuden am Schrein |
Feuer to go |
Outdoor-Silvesterfeier - ganz schön kalt |
Die drei Wasserfälle. |
Menschenmenge auf dem Tempel |
Der Ausblick über Kyoto war perfekt, um Feuerwerk sehen zu können - wenn es denn nur ein einziges gegeben hätte... |
Auch auf dem Heimweg hätte man bei Unwissenheit nicht ahnen können, dass eigentlich Neujahr (Japanisch おしょうがつ oshougatsu) war. Die 24-Stunden-Läden waren wie immer geöffnet, wie immer befanden sich Kunden darin und auf den Straßen waren genauso viele Autos unterwegs wie sonst. Vielleicht auch ein paar mehr, denn an manchen Stellen war richtig Stau. Ich glaube, die zu Hause feiernden haben sich sofort nach Mitternacht zum Tempel aufgemacht...
Uns ist auch nur eine Truppe Japaner begegnet, die vielleicht ein kleines bisschen angetrunken war und "Happy new year" rief. Ein bisschen kann ich verstehen, dass hier nicht jedem "frohes Neues" zugerufen wird. Hier sagt man nämlich: "あけましておめでとうございます。ことしもどうぞよろしくおねがいします。" (akemashiteomedetougozaimasu. kotoshimodouzoyoroshikuonegaishimasu.) unter zahlreichen Verbeugungen. Das wäre natürlich des Aufwands zu viel! Es heißt übrigens frei übersetzt so viel wie "Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahr! Ich bitte Sie darum, mir auch in diesem Jahr wohlgesonnen zu sein!" in höflicher Ausdrucksweise :-)
Tore des Fushimi Inari Schreins |
Mit diesem leicht anstrengenden Erlebnis endete also unser Urlaub in der Kansai-Region. Allerdings hatten wir beide noch die erste Woche des Jahres frei. Das mussten wir natürlich ausnutzen. Daher sind wir beide für einen Tag zum Wäsche waschen ins jeweilige Wohnheim zurückgefahren bzw. -geflogen, um uns dann am 3. Januar in Matsumoto wieder zu treffen. Die Stadt liegt in der Präfektur Nagano inmitten einer wunderschönen Berglandschaft! Ich bin ja eigentlich bisher kein Freund von Kälte und Winterurlaub gewesen. Aber beim Anblick der Berge hab ich fast Lust auf Skifahren bekommen! Oder zumindest Après-Ski-Partys ;-) Leider gab es nicht den von mir für diesen Trip erhofften Schnee. Lediglich ein paar Überreste am Straßenrand waren zu sehen. Die Temperaturen schwankten jedoch um den Nullpunkt. In dem Gebiet ist es so um die fünf Grad kälter als in Tokyo.
Matsumoto inmitten von Bergen |
Die japanischen Alpen |
Matsumoto Castle |
Die bekannteste (und so ziemlich einzige) Sehenswürdigkeit in Matsumoto ist das Schloss. Es ist ein Originalbau aus dem Jahr 1592 und zählt daher zu den vier bedeutendsten Schlössern Japans. Es hat ziemlich große Ausmaße, ist aber eher schmucklos sowohl außen als auch innen. Das Schlossinnere wird vor allem von steilen Treppchen und mächtigen, raumteilenden Balken beherrscht. Allerdings gibt es keine richtigen Wände. Früher waren zwischen den Balken vermutlich Stoffe oder Papiertapeten gespannt. So offen war es drinnen furchtbar kalt, denn fast überall gibt es offene Fensterluken oder auch Schießlöcher. Da war es nicht gerade angenehm, dass man genau wie in einem Schrein oder Tempel am Eingang die Schuhe gegen Pantoffeln tauschen musste.
Kahle Innenräume |
Steile Holzkonstruktionen |
Das Schloss diente früher nicht als Wohnhaus für einen Herrscher, sondern wurde zu Verteidigungszwecken gebaut. Daher gibt es beispielsweise auch ein verstecktes Stockwerk ohne Fenster, das man von außen nicht sieht. Ihr könnt ja mal auf dem Foto zählen, wie viele ihr erkennen könnt. Tatsächlich sind es sechs Stockwerke. Und einer von den Samurais zur Verteidigung scheint bis heut überlebt zu haben...
Samurai im Schlosspark |
Public Bath im Hotel |
Nun gut, für heute ist erst mal Schluss. Ich freu mich schon sehr aufs Wochenende und wenn das Wetter mitspielt, gibt es nächste Woche wieder viel zu erzählen und zu zeigen. Zwei Sachen noch: 1. Ich muss ja mal ein bisschen Werbung für Heikos Blog machen. Auf diesem Link gibts es auch noch ein paar schöne Fotos und Berichte. 2. Muss ich eine Bildunterschrift aus dem letzten Eintrag korrigieren. Ich hab inzwischen gelernt, dass die Mehrzahl von "Oktopus" nicht durch Verdoppelung des S gebildet wird, sondern "Oktopoden" heißt. Verzeiht meine Unwissenheit ;-)
Also dann, Tschüssiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
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