Endlich Schneeeeeeeeee :-) Das ist meine aktuelle Sensation und muss gleich zu Beginn genannt werden!
Und da das nun erledigt ist, kann ich euch vom letzten Wochenende berichten, an dem ich mich wieder mit Heiko in Tokyo getroffen habe. Weil es ja "Heikos Geburtstagswochenende" war, hatte ich mir überlegt, doch mal ein paar besondere Sachen zu besorgen. Also bin ich Freitagmorgen mit einem geliehenen Fahrrad losgeradelt, um Wein, Käse, Schinken und andere Leckereien zu kaufen. Dazu sollte es deutsches Brot geben. Nur dumm, dass die 50 Japaner vor mir auch auf die Idee gekommen waren, fürs Wochenende in der deutschen Bäckerei einzukaufen. Geschlagene 40 Minuten stand ich vor dem Geschäft! Nur gut, dass es zu diesem Zeitpunkt noch mild und trocken war.
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Okonomiyaki-Zubereitung |
Zum Abendessen gab es dann aber doch erst mal Okonomiyaki. Wir waren im Stadtteil Shibuya in einem Restaurant, in dem die vorbereiteten Zutaten an den Tisch gebracht werden und man den herzhaften Pfandkuchen dann selbst auf einer heißen Platte im Tisch zubereitet. Ist gar nicht so schwierig und sehr sehr lecker! Danach haben wir uns noch ein wenig in Shibuya umgesehen. Dort pulsiert bei Nacht das Leben. Außerdem befindet sich direkt vor dem Bahnhof die berühmte Shibuya Kreuzung, die zu Stoßzeiten bis zu 1000 Fußgänger gleichzeitig in alle Richtungen überqueren. Besonders lang sind wir aber nicht geblieben - denn wir mussten Samstag früh aufstehen!
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Willkommen im Disney Sea Park |
An diesem Tag haben wir nämlich einen Besuch im Tokyo Disney Sea Park "gewagt". Das Wort finde ich durchaus angemessen, denn so ein Freizeitparkbesuch ist immer auch mit Stress verbunden. Diese Menschenmassen! Schon am Eingang mussten wir eine halbe Stunde anstehen, um den Park zunächst einmal zu betreten. Und dann ging es erst richtig los. Manch ein Japaner ist direkt in einen Sprint verfallen, um einer der ersten an den begehrten Attraktionen zu sein. Wir sind das Ganze ein wenig ruhiger angegangen und haben uns erst einmal ein wenig umgesehen.
Im Zentrum des Freizeitpark befindet sich der große Vulkan Mount Prometheus, in dessen Inneren man die Achterbahnfahrt zum Mittelpunkt der Erde machen kann. Der Vulkan bricht sogar von Zeit zu Zeit aus. Dann hört man ein Grollen und aus der Spitze steigen Flammen auf. Sowieso ist alles ganz liebevoll und detailreich gestaltet! Und ab und an trifft man auf verschiedene Disneyfiguren, die für Fotoshootings durch den Park wandern.
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Mount Prometheus im Zentrum des Parks |
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Pinocchio beim Fotoshooting |
Um den Berg herum gibt es dann sieben verschiedene Themenwelten. Aber teilweise ist doch ein bisschen vom Disney-Thema abgewichen worden. Der mediterane Hafen im venezianischen Stil und die American Waterfront hatten nicht unbedingt viel mit Disney zu tun. Eigentlich sehr schade! Aber wir hatten uns für diesen Park entschieden und nicht für das benachbarte Disneyland, weil Saki mir erzählt hatte, dass Disney Sea etwas mehr für Erwachsene ist und die Fahrten dort spannender sind. Viele Fahrten waren wirklich sehr witzig (obwohl Wartezeiten von ca. einer Stunde den Spaß doch etwas mindern). Aber eigentlich war fast nichts so rasant, dass Kinder nicht mitfahren konnten. Sie mussten nur die Mindestgröße schon erreicht haben...(Ich durfte überall mitfahren!^^) Manche Attraktionen, vor allem die Meerjungfrauen-Lagune von Ariel und die Arabische Küste von Aladin, waren auch hauptsächlich für Kinder angelegt. Wir haben uns den Spaß trotzdem nicht nehmen lassen :-)
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In Tritons Königreich |
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In Aladins Welt |
Am aufregendsten war der Besuch im "Tower of Terror". Tatsächlich ist dort das Adrenalin ganz schön gestiegen. Nach einer langen Geschichte über Geister und Spukgespenste (jedenfalls glaub ich das, wir haben auf Japanisch nicht viel verstanden), ging es dort ab in den freien Fall mit mehren Auf- und Abbewegungen und verschiedenen Zwischenstopps. Aber nicht, ohne vorher entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Ich glaub, in keinem anderen Disneypark wird so viel erklärt und kontrolliert wie hier. Die Japaner sind eben doch ganz besonders korrekt. Und manchmal eben auch besonders eigenartig ;-)
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Tower of Terror im Amerikanischen Hafen |
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Heiß begehrt: Toy Story Mania |
Das hat man sogar schon vor dem Eingang gemerkt! Ich glaub, so etwa ein Drittel der Parkbesucher ist schon mit Micky-Maus-Ohren auf dem Kopf, entweder als Frisur oder als Haarreif, angereist und ein weiteres Drittel hat dann im Park entsprechende Mützen, Ohrenschützer oder Haarreifen erstanden. Eine andere japanische Eigenart ist das obligatorische Kaufen von Souvenirs für alle Freunde, weshalb wir so gut wie niemanden ohne eine Tüte mit Disneylogo gesehen haben. Und unübertroffen sind die Japaner im Anstehen! Die neueste Attraktion im Disney Sea, anno September 2012, ist Toy Story Mania. Ich glaub, darin verbirgt sich lediglich ein 3D-Kino. Herausgefunden haben wir es allerdings nicht. 170 Minuten Wartezeit war uns dann doch etwas zu lang! Aber nun wussten wir immerhin, wohin alle Leute direkt am morgen gelaufen sind...
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"Magic in the Sky" |
Wir hatten aber auch noch das Glück, ein paar Fahrgeschäfte schon nach 15 Minuten oder ohne Wartezeit betreten zu können. Nach dem Feuerwerk, das über beiden Parks um 20.30 Uhr abgefeuert wird, hat es sich zusehends geleert. Und da konnten wir letztendlich auch noch eine kleine Schlauchbootfahrt machen. Im Aquatopia werden kleine Boote mit je zwei Personen an Bord per Funksteuerung über einen See delegiert. Und als wir zum ersten Mal mitfahren wollten, war eins der Boote vom Weg abgekommen. Daraufhin wurde zur Reparatur das gesamte Wasser abgelassen und die Fahrgäste mit Plastetüten an den Füßen zum Ausgang geleitet. Aber als wir nach zwei Stunden wieder kamen, lief wieder alles reibungslos.
Neben verschiedenen Fahrten und dem Feuerwerk gibt es über den Tag verteilt immer mal wieder ein paar Shows, von denen wir uns einige angesehen haben. Darunter war beispielsweise Mystic Rhythyms im Stil des Tarzan Musicals und die (stark gekürzte) Geschichte von Ariel. Disneymusik ist einfach toll! Und auch, wenn die Disney Parks vor allem für Kinder sind und man die meiste Zeit mit Warten zu tun hat, war es echt ein schönes Erlebnis - und hat uns erneut ein paar japanische Verhaltensweisen offenbart.
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Charaktere in der Show "A Table is Waiting" |
Den Sonntag haben wir dann größtenteils verschlafen. Irgendwann sind wir dann aber doch noch losgefahren auf die künstlich angelegte Insel Odaiba in der Tokyo Bucht. Auf dieser Insel gibt es fast ausschließlich Vergnügungseinrichtungen wie Spielhallen und Schwimmbäder. Die reizten uns aber nicht ganz so sehr. Es war schon dunkel und von der Insel aus haten wir einen wunderschönen Blick auf das nächtlich beleuchtete Tokyo. Und das beste daran: Es war fast menschenleer! Wir sind ein wenig durch den Park und am Hafen entlang spaziert und haben nur ab und an einen einsamen Jogger gesehen. Herrlich!
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Rainbow Bridge und Tokyo Tower |
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Blick auf Tokyo bei Nacht |
Jaaaa...dieser Luxus währte nur kurze Zeit. Am Montag ist auch in Tokyo der Winter eingezogen. Eigentlich war nur Regen angesagt - mit solchen Schneemassen hatte wohl keiner gerechnet. Jedenfalls hat das Wetter diesmal selbst das sonst fast reibungslos funktionierende Verkehrssystem lahmgelegt. Daher brauchte ich für die Heimfahrt von Tokyo doppelt so lang und stand auch gedrängt zwischen ungefähr doppelt so vielen Menschen wie sonst, die alle natürlich die eine Bahn nehmen wollten, die dann mal nach einer halben Stunde Verspätung kam...
Trotzdem hab ich mich über den Schnee sehr gefreut! Dorji war auch ganz begeistert und so sind wir beide losgezogen, um ein paar Bilder im Schnee zu machen. Ich hatte sichtlich meinen Spaß, Dorji war da doch eher bedächtig...
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Schnee-Engel :-) |
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Meditation im Schnee |
Im Normalfall wäre der Schnee wohl bei den tagsüber anhaltenden Plusgraden gar nicht liegen geblieben. Aber da es geschätzt 20 Zentimeter in wenigen Stunden geschneit hat, war der ganze Campus wie verzaubert! Vor allem, weil auch hier außer uns keine Seele anzutreffen war. Japaner sind Frostbeulen :-) Hier ist es insgesamt viel milder als in Deutschland und ständig höre ich von allen "さむい" (samui = kalt).
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Verschneiter Campus |
Der Zauber hielt allerdings nicht lang an. Als ich gestern über den Campus gelaufen bin, waren bestimmt mindestens 30 Leute damit beschäftigt, alle wichtigen und unwichtigen Wege freizuschippen. Sie hatten auch einen kleinen Bagger, der zum Schneepflug um
funktioniert wurde. Ganz unvorbereitet waren sie also nicht. Trotzdem sind zwei meiner Lehrerinnen gestern nicht da gewesen ;-)
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Bye Bye |
Die freie Zeit konnte ich auch ganz gut gebrauchen. Ende Januar ist auch hier Prüfungszeit. Das heißt für mich Japanisch-Test und Kanji-Prüfung. Daher werde ich vermutlich am nächsten Wochenende voll mit der Vorbereitung beschäftigt sein. (Ich hab dann übrigens fünf Tage Wochenende. Aber das ist eine andere Geschichte). Ich glaub, ihr wollt nicht unbedingt Fotos von mir beim Lernen sehen^^ Also werd ich
mich vielleicht erst wieder in zwei Wochen melden, wenn die Prüfungen vorbei sind und mein Leben wieder spannender wird ;-)
Viele liebe Grüße aus dem noch winterlich weißen Japan!