Freitag, 9. August 2013

Meine letzten Tage in Japan - 09.08.2013

Noch genau 6 Stunden, dann startet mein Flieger am Narita Flughafen. Ich kann noch gar nicht fassen, dass tatsächlich schon 11 Monate vergangen sind und ich nun schon bald mein Leben in Japan hinter mir lassen muss. Diese Gedanken haben mich in den letzten Tagen nicht losgelassen. Aber ich hab trotzdem meine "Sommerferien" nach Ende der Prüfungszeit genossen, und ihr dürft ein paar Bilder anschauen :-)

Ausflug nach Hakone

Hakone ist ein Nationalpark westlich von Tokyo mit vielen warmen Quellen, Bergen und schön viel Natur.

Im Gora Park
Vulkanische Aktivität am Berg
Fahrt mit der Seilbahn
Seilbahn-Schaffner^^
Fahrt mit dem Piratenschiff
Ashino See
Tor des Hakone Schrein im Wasser
Wanderweg mit japanischen Zedern
























































































 






Tag auf Odaiba

Was man auf der künstlichen Insel in der Tokyo Bucht so macht: Shoppen, Achterbahnfahren im Indoor-Freizeitpark, viel essen, in der Spielhalle Airhockey spielen, Riesenrad fahren...

Oldtimerausstellung
Rennfahrer :-)
Shopping auf Odaiba
Airhockey
Sonnenuntergang über Tokyo
Eingang zum Riesenrad

Disneyland <3

Nach zwei Besuchen im Disney Sea hab ich nun auch noch "das Original" besucht und auch dieses Mal wieder viel gelacht!^^

Das Disney-Schloss
Noch zwei Rennfahrer^^
Roger Rabbit...
Parade mit Winnie Puh <3
Beleuchtete Parade bei Nacht

Alle diese Erlebnisse waren sehr unterhaltsam. Aber trotzdem hing immer eine Art von Abschiedsstimmung in der Luft. Fast jeden Tag in letzter Zeit musste ich jemandem Aufwiedersehen sagen. Besonders gefreut hab ich mich, dass Yuta noch einmal nach Tokyo gekommen ist, um sich von mir zu verabschieden. Trotzdem traurig...

Und nun geht es los... Und morgen um 13.20 Uhr nach deutscher Zeit werde ich wieder deutschen Boden betreten.

Die Monate in Japan waren einfach unbeschreiblich! Ich kann es tatsächlich nicht in Worte fassen, was mir gerade alles durch den Kopf geht. Ich habe so viel sehen und lernen können. Nicht nur über Land und Leute, sondern auch über Deutschland, mich selbst, die Bedeutung von Freundschaft und so viel Weiteres. Ich habe hier großartige Menschen kennen gelernt und in irgendeiner Weise hat mich in der kurzen Zeit jeder ein kleines bisschen geprägt... Auch, wenn nur einige wenige Deutsch verstehen, möchte ich es an dieser Stelle nicht verpassen, einfach DANKE zu sagen! Danke an alle, die meine Zeit hier in Japan so unvergesslich gemacht und dafür gesorgt haben, dass ich nun tatsächlich wie man so schön sagt mit einem lachenden und einem weinenden Auge geh. Im Akutfall in wenigen Stunden wohl eher mit mindestens eineinhalb weinenden...

Aber es muss ja kein Abschied für immer sein!

We will meet each other again!

Sonntag, 28. Juli 2013

Über den Wolken - 28.07.2013

"Kommt, lasst uns bei Nacht auf einen 3776 Meter hohen Berg steigen." - Von zu Hause aus klingt das ja noch ganz harmlos - aber wenn man dann erstmal auf dem Weg ist, sieht das ganz schnell anders aus! Dennoch: Ich habe es vollbracht! Ich war auf dem Mt. Fuji, dem höchsten Berg Japans!


Motivierte Bergsteiger
Letzte Woche Samstag haben wir zu acht das Abenteuer gewagt. Wie im Reiseführer empfohlen, haben wir abends den letzten Bus aus Tokyo zur fünften Bergstation genommen, um bis zum Sonnenaufgang den Gipfel zu erreichen. Um 22 Uhr ging der Aufstieg los. Ganz schnell haben wir gemerkt, dass sich regelmäßiges Sporttreiben tatsächlich auszahlt. Da Lars, Daniel und Chris nicht so schnell außer Atem waren wie wir restlichen fünf, haben wir uns nach den ersten wenigen Höhenmetern getrennt.


Der Aufstieg bei Nacht mit Taschenlampe in einer Hand gestaltet sich natürlich nicht ganz einfach. Wobei ich nicht behaupten möchte, dass ich es tagsüber mit links geschafft hätte. Teilweise gibt es tatsächlich recht angenehme Wege oder Treppenstufen. Aber im Gegensatz dazu gab es auch einige Stellen, an denen wir uns unter Einsatz von Händen uns Füßen hoch bewegen mussten. Dass in derselben Nacht eine gefühlte Million Menschen, zur Hälfte Japaner und zur Hälfte anderer Herkunft, mit uns unterwegs waren, machte es nicht besser. Manchmal standen wir tatsächlich regelrecht im Stau! Und es hat ganz schön an den Körperkräften gezehrt. Ich selbst hab zwar die Sauerstoffarmut nicht so sehr gespürt. Trotzdem gab es einige Situationen, in denen ich gern ein Taxi gerufen hätte^^ Tja, dazu besteht nun wirklich keine Chance am Berg. Und ein Zurück gibt es auch nicht. Wohin hätte man bei Nacht auch gehen sollen? Und allzu lang sitzen bleiben ist bei winterlichen Höhentemperaturen auch keine gute Idee. Vielleicht war es ganz gut, dass wir bei Nacht die noch vor uns liegende Strecke nicht ausmachen konnten. Die vielen kleinen wandelnden Taschenlampenlichter viel, viel weiter oben waren schon zermürbend genug.

Natürlich war es neben aller Anstrengung auch eine außergewöhnlich tolle Erfahrung, zum ersten Mal in meinem Leben einen hohen Berg zu besteigen. Und der Aufstieg bei Nacht hat es noch einmal zu etwas ganz Besonderem gemacht. Erinnert ihr euch an die Szene im König der Löwen, in der Mufasa dem kleinen Simba erklärt, dass alle Sterne am Himmel unsere Vorfahren sind und auf uns aufpassen? Je näher ich dem Sternenhimmel in dieser Nacht gekommen bin, umso mehr kam es mir vor, als hätte er recht!

Die Sonne geht auf!
Langsam wird es Tag
Stau am Gipfel
Der Sonnenaufgang war so gegen 4.30 Uhr morgens. Ganz bis zum Gipfel haben wir es bis dahin leider nicht geschafft. Denn auf den letzten 500 Metern stauten sich wirklich so viele Leute, dass es manchmal minutenlang nicht vor- und rückwärts ging. Glücklicherweise verläuft der gesamte Aufstieg aber an der Ostseite des Berges, sodass wir trotzdem Beobachter einer wundervollen Szenerie in tollen Farben werden konnten, als die Sonne hinter den Wolken aufging. Und als wir fünf nach ungefähr sechs Stunden, unzähligen Pausen und noch viel mehr Flüchen dann zusammen mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Tages oben angekommen waren, waren wir natürlich unheimlich stolz!

Ein unglaublich tolles Gefühl!
So sieht es nach sechs Stunden Bergsteigen aus :-)
Unsere drei Sportskanonen haben wir nicht mehr wieder gefunden. Später haben wir erfahren, dass die drei noch viel mehr im Stau gestanden haben als wir und daher so durchgefroren waren, dass sie nach ihrer Ankunft schon bald wieder hinabstiegen. Wir haben zunächst in einem kleinen Häuschen gegessen und geruht. Und dann wollte ich unbedingt den Berg erkunden! Zum einen waren wir zwar oben, am Rande des Kraters des inaktiven Vulkans, angekommen. Aber der höchste Punkt befindet sich genau auf der entgegengesetzten Seite. Und zum anderen wollte ich natürlich jeden Augenblick auskosten, wenn ich schon ein Mal in meinem Leben auf dem Mount Fuji bin!

Erschöpft aber glücklich!
Am Krater des inaktiven Vulkans
Ayaka und ich
Zusammen haben wir durchgehalten bis oben!
Henry mit seinem Asthma war so erschöpft, dass wir ihn an der Station zurückgelassen haben und uns zu viert aufgemacht haben, um den Krater zu umrunden. Der ist übrigens gar nicht tief und besteht nur aus Sand und Felsen. Und es lag auch nur noch ganz vereinzelt ein bisschen Schnee. 

Von oben sieht es gar nicht so weit aus...
Kleines Fotoshooting auf dem Berg
Über den Wolken...


Schneereste am Kraterrand
Sobald die Sonne dann draußen war, wurde es schnell recht gemütlich. Ich hab natürlich auch einen schönen Sonnenbrand im Gesicht bekommen. Ehrlich gesagt hatte ich sogar Sonnencreme dabei - ich hab mich nur von oben bis unten so staubig gefühlt, dass ich mir nicht noch Creme ins Gesicht schmieren wollte. Nun ja, die angenehmen Temperaturen hatten ihren Preis. Nach ca. 100 Metern Weg ist unser frisch gebackenes Pärchen beim Pausieren in der Sonne am Wegrand eingeschlafen :-) Da waren's nur noch zwei. Aber Phil und ich können nun immerhin von uns sagen, dass wir es tatsächlich bis zum höchsten Punkt Japans geschafft haben! Darauf Prost!
Auf die fleißigen Bergsteiger ein Prost!

So gegen halb 11 oder 11 sind wir dann zu viert wieder hinabgestiegen. Henry hatte eigentlich auf uns warten sollen, war jedoch allein voraus gegangen. Die Strafe folgte auf dem Fuße: Der Gute hat sich verlaufen und ist auf der entgegengesetzten Seite des Berges gelandet^^ Wir vier haben auch einen etwas anderen Rückweg genommen als beim Aufstieg. Dieser war weniger steil, aber extrem sandig und nach einer durchgemachten Nacht nicht weniger anstrengend. Zum Schluss hatten wir noch unglaubliches Glück, dass wir auf Grund kurzfristiger Absagen alle vier noch Platz im letzten Bus zurück nach Tokyo fanden, der dann allerdings noch eineinhalb Stunden im Stau stand...

27 Stunden, nachdem ich mein Wohnheim verlassen hatte, war ich endlich wieder zurück und konnte in mein Bett fallen, um erstmal 15 Stunden zu schlafen. Alles in allem bin ich so froh, dass ich zusammen mit ein paar guten Freunden diese Erfahrung machen durfte! Aber ehrlich gesagt, wüsste ich nicht, ob ich es noch ein zweites Mal machen würde. Jetzt wo ich weiß, was mich wirklich erwartet ;-) Ich glaube, ich bin einfach nicht zum Bergsteigen gemacht. Anerkennend und ein bisschen beschämt muss ich gestehen, dass teilweise die nicht wenigen Kinder, vielleicht gerade sieben oder acht Jahre alt oder sogar noch jünger, eine bessere Figur als wir alle gemacht haben^^

Neben diesem großartigen Ereignis gab es natürlich noch viele weitere kleine, schöne Dinge in der letzten Zeit. Beispielsweise war ich das erste Mal in Akihabara, der "Electric-Town" in Tokyo. Außerdem ist dies der Ort mit den meisten Maid Cafés - und mit vielen fragwürdigen Läden. Ok, wenn ein DVD-Shop von Stockwerk zu Stockwerk pornografischer wird, ist das ja noch halbwegs nachvollziehbar. Die Filmchen gibts ja überall. Allerdings war es im Manga-Laden nicht anders! In Japan sind die meisten Comics nicht wirklich für Kinder. Jedenfalls waren in allen Läden die Kunden ausschließlich Männer im besten Alter... 

Akihabara
Meine Kapsel ;-)
In Akihabara hab ich auch mal die Erfahrung gemacht, in einem Kapselhotel zu schlafen. Das Zimmer besteht lediglich aus einer Matratze, ein bisschen Ablagefläche, einem TV an der Wand und einem kleinen Schließfach, weil es statt einer richtigen Tür nur eine Plaste-Schiebetür gibt. Alles natürlich schön getrennt nach Frauen und Männern. Damit sich wirklich keiner vertut, gab es direkt neben der Rezeption Fahrstühle für Frauen und Fahrstühle für Männer, die nur in den entsprechenden Stockwerken hielten. Phil hat die ganze Zeit gesagt, er fühlt sich wie im Gefängnis auf den dunklen Gängen. Ok, die braune Pyjama-Kombi, die statt des üblichen Yukata bereitlag, erinnerte schon ein bisschen an Sträflingskleidung^^ Aber solange man sich von Umgebungsgeräuschen nicht stören lässt, kann man schon ganz gemütlich dort schlafen.


Danke, Giryang!
Außerdem geht nun langsam die Zeit los, in der wir uns alle verabschieden müssen. Am Donnerstag hat Giryang für uns drei heimkehrenden Deutschen und die Japaner, die bald ins Ausland gehen, eine Abschiedsparty veranstaltet. Wir waren in einem Pub und Giryang hatte sogar einen ganz tollen Kuchen mitgebracht. Ich glaub, die nächsten Wochen werden für sie emotional sehr anstrengend, weil sie die Abreise aller ziemlich mitnimmt. Und wenn so eine süße kleine Koreanerin vor einem steht und heult, ist es ganz schwer, nicht auch anzufangen... Oh man, mir wird Japan echt fehlen! Vor allem natürlich die Leute und auch die typischen Dinge, die es bei uns so nicht gibt. Nach dem Pub-Besuch haben wir zum Beispiel noch mal alle zusammen Purikura geschossen und waren Karaoke singen. Lustig war's :-)

Farewell-Party
Eine ganz normale Zugfahrt...^^



Purikura mit 11 von 12 Klassenmitgliedern
Freitag stand dann das Abschiedsessen mit meiner Klasse und zwei Lehrern an, bevor wir nächste Woche jeden Tag Prüfungen schreiben müssen. Auch danach haben wir noch Purikura geschossen und Henry und ich sind danach wieder zu den anderen in einer Izakaya was trinken gegangen. Ich hab das Gefühl, in meinen letzten zwei Wochen hier werde ich mehr Bars kennen lernen als in der gesamten bisherigen Zeit ;-)


Essen mit der Klasse und den Lehrern


Gestern war noch ein großes Event geplant, das "Hanabi Taikai" in Asakusa. Das ist ein Feuerwerk-Fest, bei dem etwa zwei bis drei Stunden lang der Himmel über Tokyo leuchtet. Weil Henry noch vom letzten Jahr wusste, dass die Plätze am Sumida River recht begrenzt sind, sind Lars und er schon morgens um 9 nach Tokyo gefahren und haben für alle Plätze reserviert. Ich selbst und alle anderen sind so gegen 5, halb 6 eingetroffen. Als dann das Feuerwerk losging, was es entgegen aller Erwartung nicht direkt über dem Sky Tree in unserem Sichtfeld, sondern links und rechts davon, jeweils von Bäumen bzw. einer Bahnbrücke verdeckt, sodass wir nicht wirklich viel sehen konnten. Aber lange dauerte es ohnehin nicht. Für den Abend war Regen angesagt geworden - aber weil das der Wettervorhersage der letzten Wochen entsprach und es nie wirklich geregnet hat, haben wir alle das nicht so ernst genommen bzw. auf das Beste gehofft. Die ersten kleinen Tropfen waren harmlos. Noch während wir überlegten, ob wir es drauf ankommen lassen und bleiben sollen, verwandelte sich das ganze in eine mittlere Katastrophe mit Platzregen und Gewitter. So schnell wie möglich flohen wir inmitten der Menschenmassen Richtung U-Bahn-Station, die allerdings geschlossen war, vermutlich um gefährliches Gedränge zu vermeiden. Unterwegs wurden wir alle voneinander getrennt. Ich hab zusammen mit Lars, Giryang und einem anderen Koreaner Unterschlupft in einem überdachten U-Bahn-Station-Eingang gefunden. Und als der ohnehin durchnässte Lars dann noch Wein besorgt hatte, war es eigentlich ganz witzig.

Hanabi Taikai
In unserem Unterschlupf


Irgendwann haben Henry und Phil uns gefunden, wir sind zusammen zurück nach Minami-Kashiwa gefahren und dann zusammen mit allen anderen Rückkehrern - na was wohl - in eine Izakaya gegangen^^ Dort haben wir dann zum letzten Mal mit Lars angestoßen, den wir leider heute schon verabschieden mussten...Auf mich kommt das ja auch bald zu...

Ein letztes Prost gemeinsam mit Lars!


So, nun habt ihr Einiges zum Lesen gehabt. Es kann durchaus sein, dass dies nun vorerst der letzte Eintrag bleiben wird, da ich ab morgen vermutlich keinen Internetzugang in meinem Zimmer mehr habe. Ich darf auf die letzten eineinhalb Wochen noch einmal in mein altes Wohnheim umziehen -.- Manchmal ist die japanische Logik einfach unheimlich unlogisch!

Nichtsdestotrotz, solbald ich kann, werd ich meine Geschichten hier vervollständigen. 

Und dann bin ich ganz bald wieder bei euch! :-*

Freitag, 19. Juli 2013

Ein Wochenende am Strand - 19.07.2013

Sooo, da ich heute nun endlich die Fotos von Henry bekommen habe, kann ich euch von meinem letzten Wochenende berichten: Wir waren am Strand :-)

Let's go to the beach! :-)

Menü zum Abendessen
Am letzten Freitag sind wir in einer internationalen Gruppe von 13 Leuten nach Togane an den Kujukuri Strand gefahren. Der Ort liegt in der Chiba Präfektur und an der Ostküste Japans. Dort hatte Giryang für uns alle eine nette keine Pension mit Zimmern im japanischen Stil inklusive Mahlzeiten reserviert. Da einige Leute am Freitag noch bis 16.30 Uhr Unterricht hatten, sind wir nach mehr als zwei Stunden Fahrt leider erst recht spät angekommen. Trotzdem sind wir natürlich nach dem Abendessen direkt an den Strand gegangen.


Nachts am Strand


Der Strand war nachts komplett verlassen und stockfinster. Doch wir hatten immerhin das Licht der vielen Wunderkerzen, die Henry mitgebracht hatte. Und im Schein der Taschenlampen haben sich dann einige von uns doch noch ins Wasser getraut, das entgegen den brütend heißen Temperaturen tagsüber eine ziemliche Erfrischung bot...bbbbbrrrrrrrrrrrrr

Die ersten zaghaften Schritte...
...und nach einem erfrischenden Bad :-)


 



















Deshalb haben wir es uns später doch lieber in der Pension gemütlich gemacht und den Abend und die halbe Nacht mit Kartenspielen verbracht. Dementsprechend waren wir auch nicht ganz so fit, als wir morgens um halb 8 zum Frühstück gerufen wurden. Aber wir konnten uns ja dann den ganzen Tag lang am Strand ausruhen...

Wenn es keine richtigen Betten im Zimmer gibt, findet wenigstens jeder Platz^^


Als wir recht früh am Morgen dort ankamen, war es ziemlich bewölkt, diesig und das Wasser selbst aus geringer Entfernung kaum erkennbar. Dennoch stiegen die Temperaturen schnell auf über 30°C und die Sonne war natürlich auch so extrem intensiv. Ich erinnere mich, dass derjenige, der am Morgen noch erfreut ausgerufen hat, bei so einem Wetter keinen Sonnenschirm zu benötigen, später den schlimmsten Sonnenbrand hatte... ;-)

Nichts als Sand...
Noch nicht so richtiges Strandwetter...

























Jedenfalls sah es zunächst so aus, als könnten wir gar nicht ins Wasser gehen. Denn da haben die Rettungsschwimmer aufgepasst wie die Füchse! Ich hab wirklich noch nie so engagierte Rettungsschwimmer gesehen wie in Japan! Ca. alle 15 Minuten kamen die Lautsprecherdurchsagen, dass man doch bitte nur mit den Füßen ins Wasser gehen solle. Und als es dann später aufklarte und das Baden erlaubt war, wurde vor jeder noch so kleinen Welle eingehend gewarnt. Zugegeben, etwas weiter draußen waren die Wellen auch ziemlich hoch (ich bin ja eh kein Wellen-Fan^^) - aber so weit kam man ja auch gar nicht erst. Die Rettungsschwimmer bewegten sich unaufhörlich parallel zur Horizontlinie, um alle möglichst weit vorn im Wasser zu halten. Ist ja schön und gut, wenn sie sich kümmern. Aber irgendwann sind sie einem dann doch ganz schön auf die Nerven gegangen! Beispielsweise gab es bestimmte Bereiche mit Wellenbrechern, die außerhalb des offiziellen Badebereichs lagen. Dort sind wir zum Muscheln sammeln einfach nur spazieren gegangen und schon kam einer der Rettungsschwimmer vom 500 Meter entfernten Aussichtspunkt angerannt und pfiff uns zurück...Und selbst nach Feierabend um 16 Uhr, als der Badestrand offiziell "geschlossen" war, sind die Jungs mit ihren lustigen Mützchen hin- und hergeflitzt. So etwas wie "Betreten auf eigene Gefahr" gibt es hier dem Anschein nach nicht...

Der Rettungsschwimmer erklärt uns die Welt xD
Bei Sonne ist es richtig schön!


Ist sie nicht süß? :-)


















Aber vielleicht ist es auch ganz gut, dass es so viele Rettungsschwimmer gibt. Ich hab inzwischen schon von einigen Japanern und von Asiaten im Allgemeinen gehört, dass sie nicht schwimmen können. Das scheint hier nichts ganz Ungewöhnliches zu sein. Giryang beispielsweise ist nur mit ihrem Schwimmreifen ins ganz flache Wasser gegangen - aber da konnte sie natürlich nicht bleiben^^ Die Arme muss mit uns ganz schön was durchmachen... :-) Sie sah aber auch zu putzig aus! 

Leider machten sich dann gegen 15.30 Uhr die meisten Leute auf den Heimweg. Eigentlich hatten wir nur eine Übernachtung gebucht. Aber da ich noch drei weitere Sommer-Sonne-Strand-Liebhaber finden konnte, haben wir kurzer Hand zu viert noch um eine Nacht verlängert und noch einen weiteren Tag am Strand verbracht bzw. größtenteils verschlafen oder uns über die Rettungsschwimmer amüsiert. Am Sonntag Nachmittag kamen noch ein paar Freunde von Ayaka mit einem kühlen Bierchen vorbei - und zeitgleich die ersten Durchsagen, man solle nicht unter Alkoholeinfluss ins Wasser gehen. Den Guten Leuten entgeht aber auch nichts :-) Irgendwann waren dann aber auch die engagiertesten Rettungsschwimmer mit ihrem Latein am Ende, als eine Truppe angetrunkener Männer anfing, sich nach Ende der offiziellen Badezeit im Wasser gegenseitig die Badehosen auszuziehen. Ich glaube, der arme Rettungsschwimmer hätte am liebsten angefangen zu heulen. Uns hat bei dem Schauspiel eigentlich nur noch das Popcorn gefehlt, so lustig wars xD

Tja, und nun beginnt schon das nächste Wochenende und damit vermutlich auch der Höhepunkt meines Aufenthaltes in Japan - im wahrsten Sinne des Wortes :-) Ich hoffe, ich verspreche nicht zu viel, wenn ich sage, dass ihr euch auf tolle Fotos freuen könnt! Bye bye